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Berichterstattung in der Corona-Krise – „Die Medien haben eine Mitschuld“

Prof. Dr. Stephan Ruß-Mohl, geboren 1950, ist emeritierter Professor für Journalismus und Medienmanagement an der Universität Lugano. Zuletzt erschien der von ihm herausgegebene Band „Streitlust und Streitkunst: Diskurs als Essenz der Demokratie“ im Halem Verlag.

Professor Ruß-Mohl, voriges Jahr haben Sie geschrieben: „Nicht die Regierenden haben die Medien vor sich hergetrieben, wie das Verschwörungstheoretiker so gerne behaupten. Vielmehr haben die Medien mit ihrem grotesken Übersoll an Berichterstattung Handlungsdruck in Richtung Lockdown erzeugt, dem sich die Regierungen in Demokratien kaum entziehen konnten.“ Sind die Medien schuld an Lockdowns?
Sie haben eine Mitschuld. Und das ist etwas, was sie partout nicht bereit sind zu konzedieren, worüber ich mich wundere. Der Tenor hat sich natürlich im Laufe der Zeit verändert, die Berichterstattung ist von regierungslammfromm zu