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CIA und MI6 stecken hinter dem Krieg in Indien & Pakistan – Ex-CIA-Analyst L. C. Johnson im Gespräch mit Clayton Morris

In diesem explosiven Interview mit Redacted-Moderator Clayton Morris spricht der ehemalige CIA-Analyst Larry C. Johnson offen über die Hintergründe des eskalierenden Konflikts zwischen Indien und Pakistan. Johnson erhebt schwere Vorwürfe gegen westliche Geheimdienste wie die CIA und den britischen MI6, denen er vorwirft, gezielt Unruhe in der Kaschmir-Region geschürt zu haben – mit dem Ziel, Indien von China und BRICS zu isolieren. Die Aussagen des langjährigen Geheimdienstinsiders werfen ein brisantes Licht auf geopolitische Manipulationen im Schatten globaler Machtverschiebungen.

Clayton Morris:
Indien und Pakistan geraten völlig außer Kontrolle – zwei Atommächte am Rand eines umfassenden Kriegs.
Wo hat das angefangen? Wie konnte es so weit kommen? Und: Hatten westliche Geheimdienste – dieses schmutzige Wort – etwas mit dem jüngsten Terroranschlag in Kaschmir zu tun?
Wurden die Spannungen gezielt geschürt? Das ist der Kern der Frage, dem wir schon länger nachgehen.
Was ist der aktuelle Stand? Fragen wir jemanden, der es wissen muss: den ehemaligen CIA-Analysten Larry Johnson, der gerade einen Artikel dazu verfasst hat. Larry, schön dich zu sehen. Viele Amerikaner fragen sich: War das wirklich nur ein „spontaner“ Terroranschlag – und jetzt fliegen Raketen, und Pakistan droht mit dem Einsatz von Atomwaffen. Hatte der Westen da die Finger im Spiel?

Larry C. Johnson:
Ich denke ja. Ich halte es für sehr wahrscheinlich.
Wenn die meisten Menschen von „Kaschmir“ hören, denken sie entweder an einen Pullover oder an Led Zeppelin. Dabei handelt es sich um eine Region im Nordwesten Indiens – ein Erbe britischer Kolonialpolitik.
Die Briten teilten das Gebiet damals willkürlich auf: ein Drittel ging an Pakistan, zwei Drittel an Indien. Seitdem ist es ein ständiger Streitpunkt.

Die Beziehung zwischen Pakistan und den US-Geheimdiensten ist tief und historisch gewachsen.
Erinnern Sie sich: In den 1960er-Jahren startete die CIA ihre U2-Spionageflüge über der Sowjetunion – die Basen dafür lagen in Pakistan.

Dann kam der sowjetische Einmarsch in Afghanistan 1979, ausgelöst durch eine US-Provokation. Und was machte die CIA?
Sie benutzte Pakistan als Durchgangsstation für den Aufbau und die Ausbildung radikaler Islamisten, um sie gegen die Sowjets in den Krieg zu schicken.
In dieser Zeit wurden Beziehungen zu allerlei üblen sunnitischen Terrorgruppen geknüpft.

Springen wir nach 2008: Die Gruppe Lashkar-e-Taiba verübte einen dramatischen Angriff per Boot auf die indische Stadt Mumbai. 166 Menschen wurden getötet, über 330 verletzt – Touristenhotels waren das Ziel.

Wenn ich also sage, dass die USA seit Langem mit terroristischen Gruppen in Pakistan zusammenarbeiten, ist das keine Meinung, sondern Fakt.
Erst vor ein oder zwei Wochen sagte der pakistanische Verteidigungsminister Aif offen: „Pakistan hat seit über 30 Jahren die Drecksarbeit für die USA mit diesen Terrorgruppen übernommen.“ Das waren seine Worte – nicht meine.

Was nun vor zwei Wochen in Kaschmir geschah – der Angriff auf ein Touristenziel, wohlgemerkt, kein militärisches – war völlig grundlos.
Meine These: CIA oder MI6 waren involviert. Ziel: die Spannungen eskalieren lassen, Indien und Pakistan in einen Konflikt treiben – und gleichzeitig Indiens Beziehung zu China unterminieren, sowie BRICS schwächen.
Denn in BRICS sind Russland, China, Indien, Brasilien und Südafrika vereint – und der Westen will alles daran setzen, Indiens wirtschaftliche Autonomie zu zerstören.

Gerade wurde gemeldet, dass Indien und Iran ein bedeutendes Handelsabkommen unterzeichnet haben – wetten, dass der Westen Indien auch dafür angreifen wird?
Der Westen will Indien kontrollieren. Punkt. Und das geschieht unter anderem durch die jahrzehntelange Allianz zwischen CIA und dem pakistanischen Geheimdienst ISI. Da flossen Unmengen an Geld.

Clayton Morris:
Also eine langjährige Kooperation mit Terrorgruppen im Auftrag westlicher Mächte – das ist kein neues Phänomen. Wir haben das immer wieder gesehen.
Selbst Ex-Kongressabgeordneter Curt Weldon sagte kürzlich: Unsere Geheimdienste wussten schon lange, dass Bin Laden in Iran war, bevor man ihn mit Hilfe der Pakistanis nach Pakistan brachte – und dann tat man so, als hätte man ihn „plötzlich entdeckt“.

Larry C. Johnson:
Da muss ich Curt widersprechen. Iran hat Bin Laden nicht geschützt. Das ist ein Spin der Geheimdienste, um Iran zu diskreditieren.
Die Realität ist: Als Bin Laden aus Afghanistan floh, ging er direkt nach Pakistan. Dort wurde er vom pakistanischen Geheimdienst regelrecht festgehalten.
Als die USA dann den Zugriff durchführten, war das mit voller pakistanischer Kooperation.
Alle Luftabwehrsysteme waren ausgeschaltet, der Strom im Tal wurde abgestellt. Das war keine „mutige Nachtmission“ – es war ein abgesprochener Zugriff.
Diese Geschichte, dass Pakistan nichts wusste, ist völliger Unsinn.

Und es geht noch weiter: Der pakistanische ISI hatte einen Mann, der die IT-Server für das DNC (Democratic National Committee) und mehrere Kongressabgeordnete verwaltete.
Er war Doppelagent – FBI-Informant und ISI-Spion.
Eine mögliche Theorie zur Ermordung von Seth Rich lautet: Pakistan wollte verhindern, dass ihre Einflussnahme auf diese Server öffentlich wird.

Clayton Morris:
Also nutzten CIA und MI6 ein geopolitisches Pulverfass – Indien und Pakistan – als Zündschnur.
Ich habe mich gefragt: Warum das Ganze jetzt? Warum sollte der Westen das tun?

Aber du hast es erklärt: Es geht um die wirtschaftliche Rivalität mit China. Indien könnte zur „neuen Werkbank der Welt“ werden, als Alternative zu China.
Das stört natürlich die strategische Ausrichtung. Denkst du, China wird auf diese Provokation hereinfallen?

Larry C. Johnson:
Nein. Modi, Xi und Putin wissen genau, was hier gespielt wird.
Sie stellen gemeinsam eine existenzielle Bedrohung für das westliche Hegemonialsystem dar – also das imperiale System, das auf dem Dollar als Weltreservewährung basiert.
Sie bauen ein alternatives globales Finanzsystem auf – eines, das der Westen nicht mehr kontrollieren oder als Druckmittel einsetzen kann.

Deshalb wird der Westen zunehmend verzweifelte Gegenmaßnahmen ergreifen.
Putin und Xi haben das sehr genau verstanden – und der Westen macht keinen Hehl daraus, dass er diese Länder als Feinde ansieht, die militärisch besiegt werden müssen.
Solche Drohungen werden von Moskau und Peking sehr ernst genommen. Und Indien ist für Washington nur ein Spielball in diesem Konflikt.

Aber: Indien hat tiefe historische Beziehungen zu Russland – die reichen über 50 Jahre zurück.
Meine Frau war 1973 auf Studienreise in Indien und wohnte bei der Familie des verstorbenen Premierministers Shastri, der 1972 in Moskau starb.
Diese kulturellen und politischen Verbindungen sind real und gewichtig.

Clayton Morris:
Wie geht es jetzt weiter?

Larry C. Johnson:
Ich glaube, Russland, China und auch Iran versuchen im Hintergrund, zu deeskalieren.
Es gab bereits Feuergefechte und Opfer auf beiden Seiten.
Aber Russland hat Einfluss auf Indien, und Iran hat Einfluss auf Pakistan – vor allem wegen der gemeinsamen Grenze in Belutschistan, wo beide Länder mit einer gemeinsamen Rebellengruppe zu tun haben.
Das gibt Anlass zur Kooperation.

Clayton Morris:
Faszinierend. Und wieder einmal: CIA, MI6 – westliche Geheimdienste stacheln den Konflikt an.
Deshalb müssen wir immer tiefer bohren. Larry, vielen Dank – großartig, dich wiederzusehen.
Ich empfehle allen deinen Artikel auf Sonar21 zum Thema. Danke, bis bald.

Larry C. Johnson:
Danke Clayton – immer ein Vergnügen.