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Das Recht auf Bildung darf nicht zum Geimpften-Recht verkommen — offener Brief an den Präsidenten einer Universität.
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Das Recht auf Bildung darf nicht zum Geimpften-Recht verkommen — offener Brief an den Präsidenten einer Universität.

Akademische Freiheit — das war einmal. Bildung wird unter der Hand dieser Regierung zu einem Privileg derjenigen Menschengruppen, die dem System genehm sind. Wer nicht ohnehin geimpft ist, muss sich den Zugang zu Universitäten schon vielerorts freitesten. Traurig daran ist nicht so sehr, dass solche Ideen in manchen autoritären Politikerköpfen entstehen — der wirkliche Skandal besteht darin, dass es keine noch so diskriminierende und bildungsferne Idee gibt, die nicht von den Verwaltungen der Bildungseinrichtungen widerstandslos exekutiert würde. So schloss der Präsident einer Universität, mit der unser Autor Kontakt hatte, einen Teil der potenziell Studierenden willfährig von der Beteiligung an Lehrveranstaltungen aus — und schnitt die universitäre Gemeinschaft gleichzeitig von der geistigen Frischluftzufuhr ab, die gerade durch gesellschaftliche Nonkonformisten hereinkommen könnte. Der Autor sieht sich genötigt, dem Uni-Würdenträger Corona noch mal von vorne zu erklären.

Sehr geehrter Herr Präsident,

nach den jüngsten Ankündigungen durch die Bundesregierung und Ihrer E-Mail war ich fassungslos. Fassungslos, wie die Exekutive weiter „die Zügel anziehen“ will (Merkel) (1). Zum einen beschließt der Bundestag, den Notstand „Epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bis Ende des Jahres zu verlängern, ohne dass es dafür eine wissenschaftliche Begründung gibt, da keine Gefährdung der öffentlichen Gesundheit vorliegt (2). Damit erhält die Regierung noch mal drei Monate länger umfangreiche Machtbefugnisse. Auf der sogenannten Ministerpräsidenten-Konferenz — ein Gremium,