Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Das US-Programm für Impfschäden bricht während der Pandemie fast zusammen

Ein aktueller Bericht des U.S. Government Accountability Office (GAO) beleuchtet bedeutende Herausforderungen im Countermeasures Injury Compensation Program (CICP) während der COVID-19-Pandemie. Das Programm, das Personen entschädigen soll, die durch medizinische Gegenmaßnahmen wie Impfstoffe geschädigt wurden, sah sich mit einer außergewöhnlich hohen Zahl von 13.333 Schadensersatzansprüchen konfrontiert – ein Anstieg auf das 27-Fache der üblichen Anzahl. Dennoch wurden lediglich 92 Ansprüche (2,6 %) als entschädigungswürdig anerkannt. Von diesen entfielen 57 % auf COVID-19-Impfstoffe, während 40 % mit dem H1N1-Grippeimpfstoff in Verbindung standen, der den Großteil der Auszahlungen ausmachte. Insgesamt wurden 6,5 Millionen Dollar ausbezahlt, überwiegend für H1N1-bedingte Verletzungen wie das Guillain-Barré-Syndrom. Für COVID-19-Gegenmaßnahmen wie Myokarditis wurden hingegen nur 400.000 Dollar bereitgestellt.

Der Bericht verdeutlicht außerdem strukturelle Hindernisse, wie z. B. Personalknappheit, ineffiziente und veraltete Systeme zur Antragsbearbeitung sowie das Fehlen ausreichender wissenschaftlicher Daten für die Bewertung der Ansprüche. Obwohl die Health Resources and Services Administration (HRSA) Maßnahmen wie die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter und die Einführung eines Online-Portals für Anträge ergriffen hat, steht die Effizienz und Gerechtigkeit des Programms weiterhin in der Kritik.

Dies steht in starkem Gegensatz zu gemeinnützigen Initiativen wie React19, die in den letzten Jahren mehr Unterstützung für Impfgeschädigte geleistet haben als das Bundesprogramm. React19, das erst seit drei Jahren besteht, ist auf Spenden angewiesen und wird ausschließlich durch die Solidarität seiner Unterstützer finanziert.

Die Ergebnisse des Berichts werfen ernsthafte Fragen zur Zugänglichkeit und Angemessenheit der Entschädigungssysteme für Impfschäden in den USA auf, insbesondere in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie. Sie verdeutlichen den dringenden Reformbedarf, um sicherzustellen, dass betroffene Personen zeitnah und gerecht entschädigt werden können.