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Eine weitere Studie zeigt, dass die standardisierte Sterblichkeitsrate in der COVID-19-geimpften Kohorte ansteigt

Eine in F1000Research veröffentlichte Studie analysierte Daten des britischen Office for National Statistics (ONS) für den Zeitraum von April 2021 bis Mai 2023 und untersuchte die Gesamtmortalitätsraten in Abhängigkeit vom COVID-19-Impfstatus in verschiedenen Altersgruppen. Die Forscher berechneten standardisierte Sterblichkeitsquotienten (SMRs) sowohl für alle Todesursachen als auch für nicht auf COVID-19 zurückzuführende Todesfälle und verglichen die geimpften Personen mit ihren ungeimpften Kollegen.

Ergebnisse

Anfangs lagen die standardisierten Sterblichkeitsquotienten (SMRs) für die Gesamtmortalität in allen Altersgruppen deutlich unter 1, was darauf hindeutete, dass geimpfte Personen eine niedrigere Sterblichkeitsrate hatten als ungeimpfte. Diese Daten deuteten auf eine schützende Wirkung der Impfung hin – zumindest kurzfristig.

Im Laufe des Studienzeitraums zeigte sich jedoch ein Anstieg der SMRs. In bestimmten Altersgruppen, insbesondere bei den 18- bis 39-Jährigen sowie den 80- bis 89-Jährigen und 90+, überschritten die SMRs schließlich den Wert 1. Das bedeutet, dass zu bestimmten Zeitpunkten die Sterblichkeitsraten der Geimpften in diesen Gruppen höher waren als die der Ungeimpften.

Diese Verschiebung warf Fragen zu möglichen Störfaktoren, Verzerrungen in der Datenerhebung oder langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen der Impfung auf, die weiterer Untersuchungen bedürfen.

Ein ähnliches Muster zeigte sich auch bei der Nicht-COVID-19-Sterblichkeit. Anfangs lagen die SMRs für diese Todesfälle ebenfalls unter 1 und folgten somit demselben Trend wie die Gesamtmortalität. Mit der Zeit stiegen jedoch auch diese Werte. Besonders auffällig waren die anfänglich niedrigen SMRs für nicht mit COVID-19 zusammenhängende Todesfälle, was möglicherweise auf Verzerrungen im ONS-Datensatz hinweist.

Da Impfstoffe nicht gegen Todesfälle aus Nicht-COVID-19-Ursachen schützen sollen, deuten die niedrigen anfänglichen SMRs darauf hin, dass externe Faktoren – wie der „Effekt der gesunden Geimpften“ oder demografische Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Bevölkerungsgruppen – die Daten beeinflusst haben könnten.

Bemerkenswert ist, dass diese Ergebnisse, auch wenn die Autoren es vermeiden, sie explizit zu zitieren, weitgehend mit den Arbeiten von Norman Fenton und seinen Kollegen im Vereinigten Königreich übereinstimmen. Ein entsprechendes Interview mit Professor Fenton findet sich auf TrialSite.

Erwägungen und Einschränkungen

Welche potenziellen Einschränkungen weist die Studie auf?

  • Datenverzerrungen: Die Studie deutet auf mögliche Verzerrungen in den ONS-Daten hin, insbesondere die unplausibel niedrigen anfänglichen SMRs für Nicht-COVID-19-Todesfälle. Dies könnte dazu führen, dass die mit der Impfung verbundenen Risiken unterschätzt werden.
  • Störfaktoren: Gesundheitszustand, Zugang zur Gesundheitsversorgung und sozioökonomische Unterschiede zwischen geimpften und ungeimpften Bevölkerungsgruppen könnten die Sterblichkeitsraten beeinflussen.
  • Kausalität: Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, kann keine direkte Kausalität nachgewiesen werden. Der beobachtete Anstieg der SMRs im Zeitverlauf erfordert weitere Untersuchungen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen.

Fazit

Die Studie zeigt zwar einen Anstieg der Gesamtmortalitäts-SMR bei geimpften Personen in bestimmten Altersgruppen, doch aufgrund möglicher Verzerrungen und Störfaktoren sind die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren. Weitere Forschungen sind notwendig, um diese Beobachtungen zu präzisieren und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zu bewerten.

Leitende Forscher

  • Marco Alessandria, Fakultät für Lebenswissenschaften und Systembiologie, Universität Turin
  • Giovanni Malatesta, Diplom-Physiker, Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses der Stiftung Allineare Sanità e Salute, Pistoia
  • Giovanni Di Palmo, B.E., Spezialist für Datenanalyse, Taranto
  • Marco Cosentino, Zentrum für Forschung in medizinischer Pharmakologie, Universität von Insubrien
  • Alberto Donzelli, Dr. med., Spezialist für Hygiene und Präventivmedizin, unabhängige medizinisch-wissenschaftliche Kommission; Präsident, Fondazione Allineare Sanità e Salute, Mailand