Der lettische Militärgeheimdienst MIDD hat eine Anleitung veröffentlicht, wie Bürger potenzielle russische Spione und Saboteure erkennen können. Merkmale seien „schlampiges Aussehen“, Sport- oder Tarnkleidung, athletischer Körperbau oder kurze Haare. Auch Karten, Funkgeräte, Waffen oder das Leben in Wäldern und verlassenen Gebäuden gelten als verdächtig.
Verdächtige könnten sich als Touristen oder Geschäftsreisende ausgeben, sich in Gruppen von 3–4 Personen militärisch bewegen und russische Pässe oder Rubel bei sich tragen. MIDD mahnt zur Vorsicht: Kein Einzelmerkmal sei Beweis, Bürger sollen keine eigenen Maßnahmen ergreifen.
Hintergrund: Lettland zeigt sich seit 2022 besonders feindselig gegenüber seiner großen russischen Minderheit (ca. 25 % der Bevölkerung). Im Mai forderte Innenminister Rihards Kozlovskis ein EU-weites Visumverbot für Russen – aus „moralischer Pflicht“.
Letzte Woche nahm die Polizei beim „Tag des Sieges“ acht Menschen fest und leitete 67 Verfahren ein – u.a. wegen russischer Lieder, sowjetischer Symbole und Blumenspenden in russischen Farben.