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Gold und Silber treten in expotentielle Phase ein

Egon von Greyerz

“Das Verlangen nach Gold gilt nicht Gold selbst. Es gilt ihm als Mittel zur Freiheit“ – Ralph Waldo Emerson

Gold hat es jetzt eilig und Silber noch viel eiliger. Die Kursbewegungen der kommenden Monate und Jahre werden wahrscheinlich spektakulär ausfallen. Die Kombination aus technischen und fundamentalen Faktoren könnte den Goldpreis ohne Weiteres über 3.000 US$ steigen lassen und dafür sorgen, dass Silber oberhalb der 50 US$-Marke neue Höchststände markiert.

Goldpreisprognosen, ich habe es oft gesagt, sind im Grunde Schwachsinn. Das gilt für kurzfristige Vorhersagen. Mittel- bis langfristig betrachtet, sind Goldpreisprognosen eine todsichere Sache. Wie kann ich mir da so sicher sein? Gold hat immer schon – seitdem Gold- und Geldgeschichte geschrieben wird – gegenüber Fiat-Geld aufgewertet. Und Voltaire brachte es 1729 auf unsere Grundformel, als er sagte: “PAPIERGELD KEHRT FRÜHER ODER SPÄTER ZU SEINEM INNEREN WERT ZURÜCK – NULL.”

Doch warum beherzigen Investoren wie Laien die simple Tatsache nicht, dass BISLANG NOCH JEDE WÄHRUNG AUF NULL GEFALLEN IST, UND ZWAR AUSNAHMSLOS? Was die meisten Menschen, darunter auch erfahrende Investoren, nicht verstehen, ist, dass Gold eben nicht im Wert steigt.

Gold erhält einfach seine Kaufkraft und bleibt stabil. Vor 2.000 Jahren kostete eine römische Toga eine Unze Gold; ein maßgeschneiderter Anzug kostet heute ebenfalls eine Unze Gold. Es ist also tatsächlich völlig falsch zu sagen, Gold würde steigen, wenn doch in Wirklichkeit die Maßeinheit, in der wir es bemessen, an Wert verliert. Und das war bislang bei jeder Fiat-Währung der Fall.

Nehmen wir Gold in US-Dollar als Beispiel. Wie man in der Illustration unten sehen kann, ist der Wert des US$ seit 1971 effektiv – also gemessen in Gold – eingebrochen.