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Japanischer Fallbericht: Autoimmunerkrankung bricht eine Woche nach COVID-Impfung erneut aus

Impfstoff COVID-19 von Pfizer führt zum Ausbruch der Basedow-Krankheit bei zuvor stabilem Patienten

Ein kürzlich veröffentlichter japanischer Fallbericht ergänzt die wachsende Zahl dokumentierter Autoimmunreaktionen nach COVID-19-mRNA-Impfungen. Die in Cureus erschienene Studie von Iwamoto et al. beschreibt, wie bei einem 48-jährigen Mann die Basedow-Krankheit – nach jahrelanger stabiler Einstellung – kurz nach der ersten Dosis des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs (BNT162b2/Comirnaty) dramatisch aufflammte.

Klinischer Verlauf

Der Patient war seit neun Jahren an Basedow erkrankt und unter 2,5 mg/Tag Thiamazol (MMI) gut eingestellt. Eine Woche nach der Impfung entwickelten sich jedoch typische Symptome einer Thyreotoxikose: Müdigkeit, Zittern, Atemnot. Am 14. Tag traten Beinödeme und verstärktes Herzklopfen auf. Die Notfalluntersuchung zeigte stark erhöhte Schilddrüsenhormone, hohe TRAb-Antikörper, eine vergrößerte Schilddrüse mit Hyperperfusion sowie eine beginnende Herzinsuffizienz.

Durch eine intensivierte MMI-Therapie und Bettruhe besserte sich der Zustand rasch, sodass der Patient nach vier Tagen entlassen werden konnte.

Wichtig: Es gab keine alternativen Auslöser – keine Infektion, kein Rauch, keine Therapienichteinhaltung.

Mögliche immunologische Mechanismen

Die Autoren diskutieren drei plausible Ursachen für den Ausbruch:

MechanismusBeschreibung
Molekulare MimikryÄhnlichkeiten zwischen SARS-CoV-2-Spike-Protein und Schilddrüsenantigenen könnten Autoimmunität auslösen
ASIA-SyndromAuch ohne klassische Adjuvantien könnten Lipid-Nanopartikel/PEG im Impfstoff Immunreaktionen triggern
KreuzreaktivitätFrühere Studien zeigen Überschneidungen zwischen viralen Proteinen und Schilddrüsenperoxidase

Einordnung und Bedeutung

Der Bericht reiht sich ein in frühere Fallserien zu mRNA-Impfstoff-assoziierten Autoimmunreaktionen – u. a. Schilddrüsensturm, Lupus, Hepatitis, Guillain-Barré-Syndrom. Obwohl solche Reaktionen extrem selten bleiben, betonen die Autoren die Notwendigkeit gezielter Vorsicht:

  • Früherkennung bei Patienten mit Autoimmunvorgeschichte
  • Individuelle Risikoabschätzung vor der Impfung
  • Prospektive Studien zur Identifikation prädisponierender Faktoren

Fazit

Die Autoren stellen nicht die generelle Sicherheit oder Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen infrage. Sie fordern aber mehr Aufmerksamkeit, personalisierte Impfentscheidungen und klinische Wachsamkeit gegenüber Risikogruppen. Fallberichte wie dieser liefern wertvolle Erkenntnisse für Praxis und Forschung, während mRNA-Technologien weltweit weiterverbreitet werden.