Ein exklusiver Bericht der Washington Post vom 23. Juni 2025 offenbart eine neue Eskalationsstufe im verdeckten Krieg zwischen Israel und dem Iran. Demnach führten israelische Geheimdienstmitarbeiter gezielte Drohanrufe bei hochrangigen iranischen Offizieren durch – wenige Stunden vor einem koordinierten Angriff. Die Aktion war Teil einer hybriden Militäroperation, die psychologische Kriegsführung mit Luftschlägen und gezielten Tötungen kombinierte.
Wir haben nun Beweise dafür, dass israelische Spione damit drohen, die Frauen und Kinder iranischer Beamter zu töten, um sie zu erpressen. Das nennt man Terrorismus. Aber die Kriegstreiber in den USA lieben das. Denn die Realität ist, dass die US-amerikanischen/israelischen Imperialisten das menschliche Leben nicht wertschätzen.
We now have evidence that Israeli spies threaten to kill the wives and children of Iranian officials to blackmail them. This is called terrorism.
— Ben Norton (@BenjaminNorton) June 24, 2025
But warmongers in the US love it. Because the reality is that US/Israeli imperialists don't value human life. https://t.co/26ZcILyx3N pic.twitter.com/0GwElqq4b5
Im Mittelpunkt der Veröffentlichung steht ein Telefongespräch, das einem ranghohen iranischen General galt. Die Stimme am anderen Ende der Leitung sprach fließend Farsi und warnte: „Sie haben zwölf Stunden Zeit, um mit Ihrer Frau und Ihrem Kind zu fliehen. Danach stehen Sie auf unserer Liste.“ Laut der Washington Post wurde diese Drohung durch Hinweise auf bereits ermordete Kollegen unterstrichen – eine klare Botschaft: Der Mossad weiß, wo sie sind, und ist bereit zuzuschlagen.
Die Aufnahme wurde von israelischen Geheimdienstkreisen offenbar bewusst verbreitet. Die Intention scheint doppelt: Einerseits sollen iranische Kommandeure eingeschüchtert und handlungsunfähig gemacht werden, andererseits sendet der Vorgang eine Warnung an mögliche Nachfolger: Wer in der Befehlsstruktur nachrückt, riskiert sein Leben – samt Familie.
Die Drohungen waren eingebettet in eine breiter angelegte Operation unter dem Namen „Rising Lion“, in deren Verlauf mehrere ranghohe iranische Militärs und Wissenschaftler getötet wurden – darunter auch Nuklearphysiker Mohammad Reza Siddiqi. Diese Form der Kriegsführung ist nicht neu, doch der dokumentierte Einsatz direkter psychologischer Bedrohung markiert eine neue Stufe: Die Schwelle vom verdeckten zur offen persönlichen Kriegsführung ist überschritten.
Besonders alarmierend ist die gezielte Einbeziehung von Familienangehörigen. Es handelt sich um eine bewusste Taktik, den psychologischen Druck zu maximieren. Die Washington Post stellt klar, dass es sich nicht um Einzelfälle, sondern um ein strategisches Muster handelt, das darauf abzielt, die iranische Kommandostruktur systematisch zu destabilisieren.
Die israelische Seite äußerte sich bislang nicht offiziell zu den Enthüllungen. In Geheimdienstkreisen wird jedoch darauf verwiesen, dass solche Maßnahmen notwendig seien, um künftige Angriffe des Iran zu verhindern. Kritiker sehen darin einen gefährlichen Präzedenzfall, der weitreichende Folgen für internationale Normen und die Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilisten haben könnte.
Laut dem Bericht der Washington Post gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass die Drohungen zu Desertionen oder Kooperation führten. Doch die psychologischen Spuren solcher Maßnahmen dürften tief sein. Der verdeckte Krieg zwischen Israel und dem Iran ist damit nicht nur eine Frage von Raketen und Reaktoren – sondern auch ein Kampf um Angst, Kontrolle und seelischen Zusammenbruch.