Brasilien, das „B“ in BRICS, bewegt sich auf die NATO zu, zumindest in Sachen Cyberabwehr und -kriegsführung. Jüngst hat Brasiliens Teilnahme an einer bedeutenden NATO-Übung im Mai 2025 für Diskussionen gesorgt, nicht nur in Brasilien.
Rainer Rupp
Als einziges lateinamerikanisches Land unter 41 Nationen war Brasilien in der weltweit größten Cyberkriegsübung „Cooperative Cyber Defence“ im NATO-Centre of Excellence in Tallinn, der Hauptstadt Estlands, dabei. Ist das der erste von vielen weiteren Schritten in Richtung NATO, ist es ein einmaliger Ausrutscher oder ein Indiz für Brasiliens zukünftige Schaukelpartie zwischen dem Kollektiven NATO-Westen und den restlichen BRICS-Ländern?
In einem Zeitalter, in dem die Fähigkeit, globale Cyberkriege zu führen, von wachsender Bedeutung ist, kann man nachvollziehen, warum Brasilien die Einladung der NATO zur Teilnahme an dem seit 2010 jährlich organisierten Cyber-Manöver „Locked Shields“ nicht abgelehnt hat. Es ist immer besser, mehr über die Fähigkeiten eines eventuellen Gegners zu lernen als unwissend zu bleiben. Auch bietet eine