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Reuters © Carlo Allegri

US-Pharmariese Pfizer: Die skandalumwobene Fratze hinter der neuen Hochglanz-Maske

Vom Saulus zum Paulus. So in etwa ließe sich die aktuelle Wandlung der Pharmaindustrie in der öffentlichen Wahrnehmung beschreiben. Davon profitiert auch der US-Branchenprimus Pfizer. Noch vor wenigen Jahren wurde der Konzern immer wieder von Skandalen erschüttert. Das Unternehmen agiere wie “die Mafia”, lautete eine Kritik.

von Kani Tuyala

Wohl kaum eine Branche fährt aktuell derart saftige Gewinne ein wie die Pharmabranche. Bereits 2019 verbuchte sie einen Umsatz von rund 1,1 Billionen US-Dollar; und seit “Corona” boomt das Geschäft richtig. Am Dienstag hob der US-Pharmakonzern Pfizer “nach einem überraschend starken Jahresstart seine Ziele für das Jahr 2021 deutlich an”, heißt es dazu im Ärzteblatt:

“Der Coronaimpfstoff Comirnaty spülte Pfizer allein 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro) in die Kassen.”

Konzernweit stieg der Umsatz “im Berichtszeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf knapp 14,6 Milliarden Dollar, der Gewinn unter dem Strich kletterte im selben Maße auf knapp 4,9 Milliarden Dollar”, so das Blatt weiter.

Mit Geld kaum aufzuwiegen ist jedoch vor allem der enorme Imagegewinn, den die ausgerufene Corona-Pandemie Pfizer und Co. beschert hat. Waren die Pharmariesen in der Beliebtheitsskala irgendwo zwischen Politikern und Rüstungsunternehmen angesiedelt, stehen sie nun als die strahlenden Heilsbringer da. Das miserable Image war jedoch keineswegs unbegründet.

All die Skandale der verschiedenen Pillendreher aufzuzählen, würde den üblichen Rahmen eines Artikels bei Weitem sprengen. Daher kann die neue Fassade an dieser Stelle nur punktuell durchleuchtet werden.

Zunächst zurück ins Jahr 2009: In diesem Jahr musste Pfizer einen massiven