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Wie die USA den Dritten Weltkrieg im Iran vorbereiten: Analyse eines Interviews mit Brian Berletic

In einem ausführlichen Gespräch mit dem YouTube-Kanal Canadian Prepper analysiert der ehemalige US-Marine und geopolitische Analyst Brian Berletic die Hintergründe einer möglichen US-Israelischen Kriegsprovokation gegen Iran. Ausgangspunkt der Diskussion ist das Strategiepapier des Brookings Instituts aus dem Jahr 2009 mit dem Titel „Which Path to Persia“, das laut Berletic als Blaupause für die heutige Iran-Politik der USA dient. Der Tenor: Der Krieg gegen Iran ist kein Unfall, sondern ein lange geplanter Akt hegemonialer Kontrolle.

1. Kriegsvorbereitungen unter dem Deckmantel der Diplomatie

Das Strategiepapier schlägt vor, Iran ein scheinbar attraktives Abkommen zu präsentieren, das absichtlich sabotiert wird, um Iran die Schuld für das Scheitern zuzuschieben. Die USA sollen als „guter Polizist“ auftreten, während Israel militärisch provoziert – scheinbar unkontrolliert. Berletic betont, dass diese Dynamik exakt so eingetreten sei: Die USA präsentieren sich als Vermittler, obwohl sie Waffen und Mittel bereitstellen, während Israel Angriffe durchführt, etwa auf iranische Einrichtungen in Syrien.

2. Iran als defensiver Akteur

Entgegen westlicher Narrative sei Iran kein Aggressor, sondern ein Staat, der mit Zurückhaltung auf Provokationen reagiere. Die Reaktionen auf Angriffe seien gezielt, gemäßigt und auf militärische Ziele begrenzt. Bereits 2009 sagten US-Strategen voraus, dass Iran alles tun werde, um einen größeren Krieg zu vermeiden – eine Einschätzung, die Berletic als weiterhin zutreffend beschreibt.

3. Der wahre Grund: Hegemonie, nicht Sicherheit

Die in Thinktanks entwickelten Strategiepapiere sprechen offen von der „Verteidigung amerikanischer Interessen“ – gemeint sind damit Ressourcen und geopolitische Einflusssphären außerhalb der USA. Staaten wie Iran, Russland oder China werden nicht als Bedrohung der USA selbst dargestellt, sondern als Hindernisse für US-Interessen in deren Regionen.

4. Das Atomprogramm als Vorwand

Laut Berletic geht es beim iranischen Atomprogramm nicht um eine reale Bedrohung. Selbst US-Analysen – etwa in der RAND-Studie „Dangerous But Not Omnipotent“ – geben zu, dass Iran keine nuklearen Angriffspläne hat, sondern maximal eine Abschreckungskapazität anstrebt, um US-Invasionen wie im Irak zu verhindern.

5. Die Wiederholung des Irak-Szenarios

Trump – der das erste Atomabkommen kündigte – kehre nun mit einem neuen „Angebot“ zurück, das laut Berletic erneut nur Teil einer Inszenierung sei. Auch Personalentscheidungen, wie die Einbindung von Michael Anton (Bush-Regierung, BlackRock), deuten auf Kontinuität der Kriegspolitik.

6. Israel als Proxy und Provokateur

Israel werde von den USA als vorgeschobener Provokateur genutzt, um militärische Reaktionen zu erzwingen. Die Eskalationen in Syrien, Libanon und Gaza seien Teil einer umfassenderen Strategie zur Isolierung Irans. Dabei werde Israel bewusst als unkontrollierbarer Akteur inszeniert, um Verantwortung von den USA abzulenken.

7. US-Militärische Grenzen und asymmetrische Kriegsführung

Der Widerstand der Houthi in Jemen und die militärische Stärke von Hezbollah zeigen laut Berletic die Grenzen amerikanischer Kriegsführung auf. Der Mythos der US-„Unbesiegbarkeit“ erodiere zunehmend. Aus diesem Grund setze Washington auf Stellvertreterkriege, „Standoff-Strikes“ und gezielte wirtschaftliche Sabotage statt auf direkte Invasionen.

8. Der wahre Gegner: Multipolarität

Im Kern richte sich die US-Strategie nicht primär gegen Iran, sondern gegen eine multipolare Weltordnung. Iran sei nur ein Teil des Widerstandsblocks gegen westliche Dominanz. Sollte Iran fallen, würde das Gleichgewicht zugunsten der USA kippen – was Russland, China und andere Staaten verhindern wollen.

9. Der nukleare Vorwand

Berletic warnt, dass die geänderte US-Nukleardoktrin nun den Ersteinsatz gegen nicht-nukleare Staaten erlaubt, wenn „US-Interessen“ bedroht seien. Dies eröffnet ein bedrohliches Eskalationspotenzial für einen atomaren Angriff, etwa als Reaktion auf eine (falsche oder inszenierte) Provokation.

Fazit: Berletics Analyse legt dar, dass die USA – gestützt durch Thinktanks wie Brookings oder RAND – eine langfristige, systematische Strategie zur Eskalation gegen Iran verfolgen. Die offizielle Diplomatie sei dabei reine Fassade, während im Hintergrund der Boden für einen Regimewechsel bereitet werde. Der wahre Gegner sei nicht Iran, sondern das Ende westlicher Vorherrschaft.

Diese Einsichten sollten für eine breite Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Die betreffenden Papiere sind frei zugänglich, und ihre Lektüre macht deutlich: Was als geopolitischer „Zufall“ erscheint, folgt in Wirklichkeit einem düsteren Masterplan.