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Zwischen Polen und der Ukraine geht nichts mehr
Der ehemalige Ministerpräsident Jaroslaw Kaczyński, Vorsitzender der PiS, zieht immer noch die Fäden des polnischen politischen Lebens.

Zwischen Polen und der Ukraine geht nichts mehr

von Thierry Meyssan

Polen, das bisher ein treuer Verbündeter der Ukraine war, erkennt plötzlich, wer die Führer dieses Landes wirklich sind. Die Jaroslav Hunk-Affäre im kanadischen Parlament hat ein Feuer entfacht. Die gesamte politische Klasse verurteilt die ukrainischen integralen Nationalisten. Mehrere Streitigkeiten kommen auf. Diese Kehrtwende kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die republikanische Mehrheit im US-Repräsentantenhaus gerade vom Ukraine-Konflikt distanzieren will.

Polen wird von der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) regiert. Diese politische Formation steht in tiefem Gegensatz zur Europäischen Union, nicht nur als supranationales Projekt, sondern auch als Einheit des Kontinents. In der Tat ist Polen im Laufe seiner Geschichte viermal völlig verschwunden. Seine mächtigen russischen und deutschen Nachbarn haben sich sein Territorium oft aufgeteilt. Die Polen wollen daher keine kontinentale Einheit, die sie schon mehrmals unterjocht hat. Im Gegenteil, sie erinnern sich mit Nostalgie an die Zeit, als sie sich im Bündnis mit Litauen behaupteten. Sie werben daher für einen dritten Weg zwischen Moskau und Berlin: den “Prometheismus”. Es geht darum, sich von russischen und deutschen Einflüssen zu befreien und sich mit den mitteleuropäischen Nachbarn zu entwickeln. Dies ist