IWF und Weltbank: Ermöglicher des Covid-Crackdowns
US-Finanzminister Scott Bessent beklagte letzte Woche, dass die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) unter einem sogenannten „mission creep“ leiden – also einer schleichenden Ausweitung ihrer Aufgaben. Dennoch kündigte Bessent an, dass die Trump-Regierung die Unterstützung für diese beiden größten Geldverschwender im Bereich der Auslandshilfe verdoppeln werde.
„Statt sich zurückzuziehen, zielt ‚America First‘ darauf ab, die Führungsrolle der USA in internationalen Institutionen wie dem IWF und der Weltbank auszubauen“, erklärte Bessent.
Er beklagte weiter, dass der IWF „unverhältnismäßig viel Zeit und Ressourcen auf Themen wie Klimawandel, Geschlechterfragen und soziale Gerechtigkeit“ verwende. Doch was Bessent nicht erwähnte, war, wie IWF und Weltbank viele der schlimmsten politischen Kumpaneien während der Covid-Krise finanziert haben.
Aber was soll man auch erwarten, wenn der US-Kongress und eine Reihe von Präsidenten diesen Organisationen Hunderte Milliarden US-Steuergelder überlassen? Die USA haften mit 52 Milliarden Dollar für die Weltbank, und sie haben sich mit 183 Milliarden Dollar gegenüber dem IWF finanziell verpflichtet.
Der IWF wurde 1944 gegründet, um Währungen zu stabilisieren und Ländern mit vorübergehenden Zahlungsbilanzproblemen zu helfen. Doch in einer globalisierten Welt mit freien Kapitalmärkten und schwankenden Wechselkursen ist der IWF ein Relikt vergangener Zeiten. Zu viele haben jedoch von der Großzügigkeit des IWF profitiert, als dass man ihn einfach abschaffen würde.
Nach dem Ausbruch von Covid-19 unterstützte der IWF dutzende Regierungen, die ohne Not ihre Wirtschaft lahmlegten. IWF-Direktorin Kristalina Georgieva erklärte im April 2021:
„Während sich die Erholung [von Covid] anbahnt, geraten zu viele Länder ins Hintertreffen, und die wirtschaftliche Ungleichheit verschärft sich. Es braucht entschlossene politische Maßnahmen, um allen eine faire Chance zu geben – einen ‚Shot in the arm‘, um die Pandemie weltweit zu beenden, und eine Chance auf eine bessere Zukunft für gefährdete Menschen und Länder.“
Die „faire Chance“ bestand in der Realität darin, dass internationale Bürokraten des IWF mehr als 80 Regierungen – viele davon autoritär – Milliarden an Notfallkrediten gewährten. Über den Catastrophe Containment and Relief Trust (CCRT) erhielten 29 Länder zusätzlich Gelder, angeblich zur Bekämpfung der Covid-Folgen.
Diese Geldschwemme des IWF trug maßgeblich zur weltweiten Inflation in den letzten Jahren bei.
Die Rolle der Weltbank: Scheinförderung des Privatsektors
Wie die New York Times berichtet, betont der neue Präsident der Weltbank, Ajay Banga, die Förderung von Arbeitsplätzen und eine stärkere Einbindung des Privatsektors. Doch die Vorstellung der Weltbank vom Privatsektor ist häufig Täuschung oder politische Nebelkerze.
Schon in den späten 1980er-Jahren deklarierte die Bank Kredite an kommunistische Staaten als „privatwirtschaftlich“ – ein klarer Etikettenschwindel, den ich in einem Artikel im Wall Street Journal 1988 aufdeckte. Die Bewertung von Projekten anhand angeblich geschaffener Jobs lädt geradezu zu Scheinmaßnahmen und Alibi-Arbeitsplätzen ein.
Die Covid-Pandemie gab der Weltbank die Gelegenheit, sich als Retterin zu inszenieren. In den ersten Monaten der Pandemie verkündete sie stolz:
„Unsere Notfallmaßnahmen gegen Covid-19 haben 100 Entwicklungsländer erreicht – Heimat von 70 % der Weltbevölkerung.“
Zwischen April 2020 und März 2021 verpflichtete sich die Bank zu über 200 Milliarden Dollar an öffentlicher und privater Unterstützung – ein noch nie dagewesenes Ausmaß. Doch in den Jubelmeldungen wurde verschwiegen, dass die Weltbank mit diesen Milliarden oft Regierungen dabei unterstützte, ihre eigenen Gesellschaften wirtschaftlich zu ruinieren.
Korruption als Nebenwirkung internationaler Hilfe
IWF und Weltbank haben viele Länder de facto in Kleptokratien – also Regime von Dieben – verwandelt. Eine Studie der American Economic Review von 2002 kam zu dem Ergebnis:
„Zunahmen an Auslandshilfe gehen einher mit gleichzeitigen Anstiegen der Korruption“,
und: „Korruption ist positiv mit US-Auslandshilfe korreliert.“
Noch gravierender: Weder IWF noch Weltbank haben ein Problem damit, autoritäre Regime zu finanzieren.
Ein UN-Bericht des Sonderberichterstatters für extreme Armut und Menschenrechte, Philip Alston, stellte 2015 fest:
„Die Weltbank steht heute fast allein – gemeinsam mit dem IWF – in ihrer Weigerung, Menschenrechte als integralen Bestandteil des Völkerrechts anzuerkennen.“
Die offizielle Begründung lautet, man dürfe sich nicht in „parteiische oder ideologische Auseinandersetzungen“ einmischen. Man unterstütze keine Fraktionen, Parteien oder Regierungsformen.
Doch jede finanzielle Hilfe an ein Regime festigt dessen Macht. Nach den US-Invasionen in Afghanistan und Irak prägte das Pentagon den Begriff:
„Money as a Weapon System“ – Geld als Waffe.
Der UN-Bericht bezeichnete den Umgang der Weltbank mit Menschenrechten als:
„inkohärent, kontraproduktiv und unhaltbar. Für die Weltbank sind Menschenrechte eine Art ansteckende Krankheit, keine universellen Werte.“
Die Bank verschließt gezielt die Augen vor Menschenrechtsverletzungen – sie lebt in einer „künstlichen Blase“, heißt es im Bericht.
Trump will IWF und Weltbank weiter stärken
Dass die Trump-Regierung den IWF und die Weltbank „verdoppeln“ will, passt kaum zur Auflösung von 90 % der Auslandshilfeverträge durch die US-Entwicklungshilfeagentur USAID.
Viele Beobachter freuten sich, dass Washington endlich einen der größten Betrugsmechanismen der letzten 80 Jahre erkannt habe.
Aber wenn das Trump-Team es nicht einmal schafft, eine sinnvolle Politik gegenüber der Weltbank zu formulieren – wie soll es dann komplexere geopolitische Herausforderungen bewältigen?
Ich war in den späten 1980er-Jahren kurzzeitig Berater der Weltbank und half bei einem Bericht über die Absurditäten der Agrarsubventionen. Selbst unter Reagan wurde die Bank regelmäßig kritisiert – ohne nachhaltige Konsequenzen.
Minister Bessent klagte nun, die Weltbank dürfe „keine Blankoschecks mehr für inhaltsloses Marketing mit halbherzigen Reformversprechen“ erwarten.
Doch nach fast einem halben Jahrhundert gescheiterter Reformversuche gibt es keinen Grund zur Hoffnung, dass diesmal etwas anders wird.
Oder glaubt das Trump-Lager ernsthaft, dass die Umleitung von US-Steuergeldern durch internationale Institutionen deren Wirkung irgendwie „wohltätiger“ macht?
Vielleicht wollen Beamte des Finanzministeriums einfach weiter zu den prunkvollsten Empfängen in Washington und weltweit eingeladen werden.
So oder so: Die Rolle von IWF und Weltbank bei der globalen Durchsetzung der schlimmsten Covid-Maßnahmen zeigt erneut,
warum diese Institutionen abgeschafft gehören.
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James Bovard, 2023 Brownstone Fellow, ist Autor und Dozent, der in seinen Kommentaren Beispiele für Verschwendung, Versagen, Korruption, Vetternwirtschaft und Machtmissbrauch in der Regierung anspricht. Er ist Kolumnist bei USA Today und schreibt häufig für The Hill. Er ist der Autor von zehn Büchern, darunter Last Rights: The Death of American Liberty.