Auf dem Papier gelten Bulgar*innen als EU-Bürger*innen. In der Realität werden sie systematisch degradiert. In einem perfiden Zusammenspiel von Behörden, Arbeitgeber*innen und Vermittlungsagenturen kommt es zu einem “bürokratischen Bordering”, das ein menschenwürdiges Leben schier unmöglich macht. Gleichzeitig sind die degradierten Migrant*innen unverzichtbar für den Arbeitsmarkt, insbesondere in Deutschland. Die Forscherin und Aktivistin Polina Manolova berichtet aus einer vermeintlich freizügigen EU, in der vor allem die Ungerechtigkeit grenzenlos ist.
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“Um einen neuen Job zu bekommen”, “Um für die Kinder meines Bruders zu sorgen”, “Um meiner erkrankten Mutter Medikamente zu bringen”, “Um meinen Mann wiederzusehen, der hier arbeitet”. Das waren einige der Gründe, die