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Dann hungert mal
Ein Flüchtlingscamp in Nordsyrien. Die Bevölkerung des Landes hat oft keine andere Wahl, als in solchen Unterkünften zu leben Foto: Omar Jah Kadour/AFP/Getty Images

Dann hungert mal

Syrien Die EU und die Vereinten Nationen wollen dem zerrütteten Land helfen. Hinter dem Verteilungssystem steckt allerdings ein erpresserisches Kalkül

Die fünfte Brüsseler Konferenz „Zur Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region“ war durchaus ein Erfolg. Es gelang der EU und den Vereinten Nationen, Zusagen der Geberstaaten für 5,3 Milliarden Euro zu erhalten. Deutschland war mit fast 1,8 Milliarden Euro größter Einzelspender, doch liegt das Ergebnis weit unter dem angestrebten Ziel von zehn Milliarden. Die Hälfte ist ein substanzieller Betrag, nur bei Weitem nicht ausreichend, den Syrern beizustehen, wenn neun von zehn Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben. Die UNO warnt vor einer Hungerkatastrophe, denn für 24 Millionen Syrer in Syrien wie den Flüchtlingsländern Libanon, Jordanien, Türkei, Irak und Ägypten ist die Grundversorgung nicht gewährleistet. Die Preise für Lebensmittel sind in Syrien allein im Vorjahr um mehr als 220 Prozent gestiegen.