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Die französische Regierung verbietet Kurzstrecken-Flüge, um die Emissionen zu senken

Am Sonntag stimmte die französische Nationalversammlung dafür, einige Kurzstrecken-Flugreisen zugunsten von Zugreisen zu verbieten. Sollte die Maßnahme formell genehmigt werden, würde dies das Ende von Inlandsflügen auf Strecken bedeuten, auf denen die Reise auch mit dem Zug in 2,5 Stunden oder weniger absolviert werden kann.

Das Flugverbot ist ein Anfang, wenn auch kaum einer, der etwas bewirken wird. Alles in allem sollen mit dem Gesetz fünf bestehende Flugstrecken storniert werden. Bei diesen handelt es sich um die Verbindungen zwischen Paris und jeweils Bordeaux, Lyon, Nantes und Rennes, sowie die Strecke von Lyon nach Marseille.

Auf der wirtschaftlichen Seite verfügt Frankreich zwar über ein beneidenswertes Netz an Hochgeschwindigkeitsstrecken für Züge. Allerdings die französische Regierung auch Eignerin einer nationalen Fluggesellschaft, die diese Strecken bislang bedient hat.

Geradezu kontraproduktiv wirken im Zusammenhang die von der französischen Regierung in der vergangenen Woche angekündigten Investitionen im Wert von über 4 Milliarden Euro in die staatliche Fluggesellschaft Air France an. Mit dem Geld soll der Fluggesellschaft dabei geholfen werden, das während der Pandemie eingebrochene Geschäft zu kompensieren.

Frankreichs Innenministerin Agnes Pannier-Runacher sagte zum Verbot der fünf Kurzstreckenflüge: „Wir wissen, dass die Luftfahrt zu den CO2-Emissionen beiträgt, und dass wir aufgrund des Klimawandels die Emissionen reduzieren müssen. Ebenso müssen wir unsere Unternehmen unterstützen und dürfen sie nicht auf der Strecke lassen.“

Das Verbot mag daher zwar winzig in seiner Wirkung sein. Dennoch aber, so der Tenor, sei es eine gute Sache.