sie sich niemals an dem Angriffskrieg auf Afghanistan beteiligen, geschweige denn diese mörderische Zerstörung über 20 Jahre hinweg mit unterstützen dürfen. Mit der Räumung und Übergabe des Airfield Bagram ist nun die US-Besetzung Geschichte. Die afghanische Armee selbst ist desolat, während die Taliban bereits 70 % des Landes kotrollieren und weiter auf dem Vormarsch sind: In Richtung Kabul. Zurück bleibt ein von den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten hinterlassenes Land,
das sich womöglich am Rand eines Bürgerkriegs befindet. Der ehemalige Fallschirmjäger Robert Müller, der dreimal am Hindukusch im Einsatz war, empfindet den Abzug als »moralische Verwundung«; er schäme sich als Deutscher, »weil wir den Afghanen versprochen haben, das Land erst allein zu lassen, wenn es selbst für seine Sicherheit sorgen kann. Und was hinterlassen wir nun? Einen großen Scherbenhaufen«. Vor ein paar Tagen postete Müller einen Zeitungsbericht über das Vorrücken der Taliban bei Facebook und kommentierte: »Hey Deutschland, da habt ihr euer Vietnam!«. [1]
Damit ist nun der zweitlängste und bislang blutigste Militäreinsatz der Bundesrepublik Deutschland zu Ende. Die letzten Soldaten der Bundeswehr, die in der Nacht zuvor