Die US-Regierung benutzt Tätowierungen – manchmal nicht mehr als einen Namen, ein Datum oder sogar eine Hommage an einen Lieblingssportler – als Vorwand, um Migranten als „gangzugehörig“ einzustufen und sie nach Guantánamo Bay zu deportieren.
Flucht vor Elend – direkt in eine Gefängniszelle
Stell dir vor, du musst alles zurücklassen – dein Zuhause, deine Familie, deine Träume –, weil US-Sanktionen dein Land wirtschaftlich zerstört haben und das tägliche Leben unerträglich wird. Du wagst eine gefährliche Flucht, riskierst alles für eine bessere Zukunft, nur um am Ende in Handschellen und auf unbestimmte Zeit in eines der berüchtigtsten Gefängnisse der Welt geworfen zu werden.
Dieses Schicksal trifft viele Migranten, insbesondere Venezolaner, die vor den wirtschaftlichen Folgen der US-Politik fliehen. Eine der ersten Maßnahmen von Präsident Donald Trump war die Erweiterung des Migrant Operations Center in Guantánamo Bay, um dort bis zu 30.000 Migranten zu internieren – unter der Bezeichnung „kriminelle illegale Einwanderer“.
Nach wachsendem internationalen Druck und rechtlichen Anfechtungen hat die US-Regierung inzwischen 177 venezolanische Migranten abgeschoben, die zuvor auf der Marinebasis festgehalten wurden. Laut offiziellen Angaben hatten 126 von ihnen strafrechtliche Verurteilungen oder Anklagen, 80 wurden beschuldigt, zur Tren de Aragua-Gang zu gehören. Doch 51 von ihnen hatten keinerlei Vorstrafen.
Besonders besorgniserregend ist, dass viele dieser Migranten nur wegen ihrer Tattoos als kriminell eingestuft wurden. Menschenrechtsorganisationen prangern die Intransparenz dieser Klassifizierung an.
Ein Tattoo als Haftgrund?
Ja, die US-Regierung verwendet Tätowierungen als Vorwand, um Migranten als „Gangmitglieder“ zu deklarieren und sie nach Guantánamo Bay zu deportieren.
Beispiel: Luis Castillo, ein 23-jähriger Asylsuchender aus Venezuela, wurde an der US-Grenze festgenommen und später nach Guantánamo geschickt – nur weil er ein Michael-Jordan-Tattoo hatte.
Lass dir das auf der Zunge zergehen: Ein Michael-Jordan-Tattoo.
Millionen Menschen weltweit haben dieses Logo auf der Haut – es prangt auf Bumper-Stickern, Billboards und Sneakern. Doch wenn es um Migranten geht, reicht es plötzlich als Beweis für kriminelle Zugehörigkeit.
Luis wurde am 4. Februar nach Guantánamo gebracht, abgeschnitten von seiner Familie und ohne Zugang zu rechtlicher Unterstützung. Seine Schwester, Yajaira Castillo, sucht verzweifelt nach Informationen über seinen Aufenthaltsort und sagt:
„Er ist unschuldig. Er wollte nur eine Chance auf ein besseres Leben.“
Luis ist kein Einzelfall. Dutzende Venezolaner und andere Asylsuchende wurden unter vagen Sicherheitsklassifikationen nach Guantánamo gebracht – ohne Anwälte, ohne eine Möglichkeit, sich zu verteidigen.
Warum Guantánamo?
Seit Jahrzehnten ist Guantánamo ein rechtliches Niemandsland, in dem die US-Regierung Menschen gefangen hält, deren Existenz sie nicht offiziell anerkennen will.
Der Militärstützpunkt liegt auf kubanischem Boden, den die USA seit 1903 widerrechtlich besetzt halten, gegen den Willen der kubanischen Regierung und des Volkes.
Jetzt wird Guantánamo erneut „umgenutzt“ – dieses Mal als Internierungslager für verzweifelte Migranten, weit entfernt von der Öffentlichkeit und ohne die rechtlichen Schutzmechanismen, die auf US-Territorium gelten würden.
Ein dystopischer Albtraum
Guantánamo ist nicht nur ein Gefängnis – es ist ein bizarrer Militär-Außenposten, in dem Injustice und amerikanische Konsumkultur Seite an Seite existieren.
Nur wenige Kilometer von den Gefangenen entfernt, die auf unbestimmte Zeit ohne Prozess festgehalten werden, gibt es:
- Ein McDonald’s, ein Subway, eine Bowlingbahn, ein Escape-Room und sogar einen Mini-Golfplatz.
- Ein Freizeitzentrum, ein Kino und eine Marina, an der Soldaten Jet-Skis mieten und angeln können.
- Ein Starbucks – das einzige auf kubanischem Boden.
- Souvenirshops, die Bierkühler, T-Shirts und Shotgläser verkaufen – mit Slogans wie „Straight Outta GTMO“ und „It Don’t GTMO Better Than This“.
Guantánamo wird behandelt wie eine Touristenattraktion, doch in Wahrheit ist es ein Ort, der für Folter und systematische Menschenrechtsverletzungen berüchtigt ist.
Durch die Internierung von Migranten in Guantánamo kann die US-Regierung rechtliche Verpflichtungen umgehen und ein System schaffen, in dem Menschen auf unbestimmte Zeit ohne ordentliches Verfahren eingesperrt werden.
Das größere Bild
Die Erweiterung von Guantánamo als Lager für Migranten ist eine gefährliche Eskalation der US-Einwanderungspolitik.
Anstatt die Ursachen der Migration zu bekämpfen – von denen viele direkt durch US-Wirtschafts- und Außenpolitik verursacht wurden –, setzt die Regierung auf militarisierte Repression und verwandelt einen Ort berüchtigter Menschenrechtsverletzungen in eine Haftanstalt für Asylsuchende.
Das kubanische Volk fordert seit Jahrzehnten die Schließung von Guantánamo und die Rückgabe des Landes. Doch stattdessen nutzt die US-Regierung Guantánamo weiterhin als Abladeplatz für Menschen, die sie nicht als gleichwertig ansieht.
Und als zynische Machtdemonstration schicken die USA jedes Jahr einen Scheck an Kuba, als angebliche „Miete“ für den Stützpunkt – Geld, das die kubanische Regierung bewusst nicht einlöst, weil sie die illegale Besetzung ablehnt.
Guantánamo hätte längst geschlossen werden müssen. Doch stattdessen wird es ausgebaut, weil die US-Regierung keine Gelegenheit auslässt, wenn es um Grausamkeit geht.
Migranten auf gestohlenem Land einzusperren, während Truppen Starbucks trinken und einen Big Mac essen, ist keine „Sicherheit für das Heimatland“ – es ist ein groteskes Schauspiel unkontrollierter Macht und eine schockierende Menschenrechtsverletzung.
Guantánamo ist mehr als nur ein Gefängnis. Es ist ein Symbol für absolute Macht ohne Kontrolle.
Heute werden dort venezolanische Migranten festgehalten – doch morgen kann es jeden treffen, den die Regierung als Bedrohung betrachtet.