In einer Welt, die immer seltsamer zu werden scheint, stellt James Corbett mit seinem Dokumentarfilm Descent into Madness die Frage, wie weit die Manipulation der menschlichen Psyche durch Regierungen und Institutionen reicht. Der Film beleuchtet psychologische Operationen, Gaslighting und die Pathologisierung von Dissens, die dazu dienen, die Kontrolle über die Bevölkerung zu festigen. Dieser Artikel analysiert die zentralen Themen des Dokumentarfilms, die historische Entwicklung der psychologischen Kriegsführung, die Rolle von Psychopathen in Machtpositionen und mögliche Lösungen, um sich diesem Wahnsinn zu entziehen.
Die Ursprünge der psychologischen Manipulation
Die Geschichte der psychologischen Manipulation beginnt nicht erst in der Neuzeit, sondern lässt sich bis in die Anfänge moderner Staaten zurückverfolgen. Corbett verweist auf die Sowjetunion der 1970er- und 1980er-Jahre, in der politische Dissidenten unter dem Vorwand von Diagnosen wie „träge Schizophrenie“ in psychiatrische Anstalten eingewiesen und zwangsweise medikamentiert wurden. Diese Praxis diente dazu, abweichende Meinungen als Geisteskrankheit zu brandmarken und somit die Kontrolle über die Bevölkerung zu sichern. Doch nicht nur die Sowjetunion bediente sich solcher Methoden – auch westliche Regierungen, insbesondere die Vereinigten Staaten, haben ähnliche Strategien angewandt.
Ein frühes Beispiel ist Benjamin Rush, der als „Vater der amerikanischen Psychiatrie“ gilt. Rush erfand Krankheiten wie „Anarchia“, die er als übermäßige Leidenschaft für Freiheit beschrieb, die weder durch Vernunft noch durch Regierung eingedämmt werden könne. Solche Diagnosen wurden genutzt, um nach der Amerikanischen Revolution diejenigen zu diskreditieren, die sich gegen die neue Regierung stellten, etwa während der Whiskey-Rebellion. Rush setzte Techniken wie Dunkelhaft, Einzelhaft und Schlafentzug ein, um den „Geist“ der Betroffenen zu brechen – Methoden, die er von britischen Pferdedressurtechniken übernahm. Dies zeigt, wie Menschen als manipulierbare Objekte behandelt wurden, ähnlich wie Vieh.
MKUltra und die CIA: Gedankenkontrolle im Fokus
Ein zentraler Punkt in Corbetts Dokumentation ist das berüchtigte MKUltra-Programm der CIA, das in den 1950er- und 1960er-Jahren durchgeführt wurde. Dieses Programm umfasste Experimente, bei denen Menschen ohne ihr Wissen mit Substanzen wie LSD dosiert wurden, um die Wirkung auf das Bewusstsein zu untersuchen. Operationen wie Midnight Climax testeten Drogen als mögliche Wahrheitsseren oder Mittel zur Verwirrung. Obwohl MKUltra offiziell eingestellt wurde, vermutet Corbett, dass ähnliche Programme unter anderen Namen weitergeführt werden könnten, da die meisten Dokumente zerstört wurden und nur durch Zufall Informationen ans Licht kamen.
Ein weiteres Beispiel ist die Forschung von Martin Seligman zur „erlernten Hilflosigkeit“. In Experimenten mit Hunden zeigte Seligman, dass Tiere, die wiederholt unkontrollierbaren Elektroschocks ausgesetzt waren, schließlich aufgaben und selbst dann nicht flohen, wenn sie es konnten. Diese Erkenntnisse wurden später von der CIA genutzt, um Foltermethoden im „Krieg gegen den Terror“ zu verfeinern – nicht um wahre Informationen zu gewinnen, sondern um Gefangene dazu zu bringen, das zu sagen, was gewünscht wurde. Dies zeigt, wie psychologische Forschung in den Dienst staatlicher Kontrolle gestellt wird.
Das DSM und die Politisierung der Psychiatrie
Ein weiteres Werkzeug der psychologischen Manipulation ist das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM), das von der American Psychological Association (APA) herausgegeben wird. Dieses Handbuch dient als Leitfaden für die Diagnose psychischer Störungen, ist jedoch weniger wissenschaftlich als vielmehr politisch geprägt. Ein Beispiel ist die Aufnahme von Homosexualität als psychische Störung bis in die 1970er-Jahre, die nach Protesten entfernt wurde – ein klarer Hinweis auf den politischen Charakter des DSM.
Noch besorgniserregender ist die Einführung von Diagnosen wie der „oppositionellen Trotzstörung“ (ODD), die Kinder betrifft, die autoritätskritisch sind. Solche Diagnosen führen häufig zur Verabreichung von Psychopharmaka, was die Pharmaindustrie begünstigt. Corbett weist darauf hin, dass viele Mitglieder der DSM-Arbeitsgruppen finanzielle Verbindungen zu Pharmaunternehmen haben, was die Objektivität der Diagnosen infrage stellt. Die weitverbreitete Medikamentierung von Kindern für vermeintliche psychische Störungen ist ein weiteres Zeichen für die Kommerzialisierung und Politisierung der Psychiatrie.
Die Pathologisierung von Verschwörungstheorien
Seit den 1960er-Jahren, insbesondere nach der Ermordung von John F. Kennedy, wurde der Begriff „Verschwörungstheoretiker“ von der CIA gezielt als abwertender Begriff etabliert, um Kritiker der offiziellen Narrative zu diskreditieren. Ein internes CIA-Dokument (1035-960) aus dem Jahr 1967 gab Anweisungen, wie mit Kritikern der Warren-Kommission umgegangen werden sollte, die den Mord an Kennedy untersuchte. Seitdem wird der Begriff genutzt, um freies Denken zu marginalisieren.
Heute erleben wir eine verstärkte Attacke auf Freidenker, die als „inländische Terroristen“ oder „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt werden. Beispiele wie die Journalistin Clare Sweeney, die in Neuseeland wegen ihrer Äußerungen zu 9/11 zwangsweise psychiatrisch behandelt wurde, oder Dr. Thomas Binder, der in der Schweiz wegen seiner Kritik an Corona-Maßnahmen von einem Anti-Terror-Einsatzkommando festgenommen wurde, zeigen, wie Dissens als Geisteskrankheit pathologisiert wird. Solche Fälle verdeutlichen, wie Regierungen weltweit psychologische Werkzeuge nutzen, um unliebsame Stimmen zum Schweigen zu bringen.
Die Psychopathie der Herrschenden
Corbett geht auch auf die psychologische Zusammensetzung der herrschenden Klasse ein. Studien zeigen, dass etwa 3–5 % der Bevölkerung an Psychopathie leiden – Menschen ohne Reue, Gewissen oder Schamgefühl. Diese Persönlichkeiten sind überproportional in Machtpositionen vertreten, da ihre Rücksichtslosigkeit ihnen Vorteile im Streben nach Macht verschafft. Der polnische Psychologe Andrew Lobaczewski prägte den Begriff „Pathokratie“, um Gesellschaften zu beschreiben, die von Psychopathen geformt werden. Solche Systeme fördern nicht nur Psychopathen, sondern auch soziopathisches Verhalten bei Menschen, die sich anpassen, um in diesen Strukturen zu überleben.
Ein Beispiel ist der Abu-Ghraib-Skandal, bei dem gewöhnliche Soldaten in sadistische Handlungen verwickelt waren. Dieses Verhalten wurde durch die Struktur der Institution gefördert, die Belohnungen für Rücksichtslosigkeit und Gehorsam setzte. Solche Systeme prägen letztlich die gesamte Gesellschaft und führen zu einer Kultur, die Psychopathie normalisiert.
Die Rolle der Medien und Normalisierung unmoralischen Verhaltens
Corbett und sein Gesprächspartner Chris Matthew diskutieren, wie die Medien und soziale Plattformen zur Normalisierung unmoralischen Verhaltens beitragen. Hollywood und soziale Medien fördern eine Kultur, in der Gewalt, Pädophilie und andere Verhaltensweisen zunehmend akzeptiert werden. Die Veränderung der Medienlandschaft durch das Internet hat die Kontrolle der alten Medienmonopole geschwächt, doch Algorithmen lenken den Informationsfluss gezielt. Dies führt dazu, dass Online-Verhalten wie Trolling oder Flame Wars in die reale Welt übertragen wird, was die zwischenmenschliche Kommunikation verändert und Konflikte normalisiert.
Lösungen: Ausstieg aus dem System
Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, wie man sich dem „Wahnsinn“ entziehen kann. Corbett plädiert für einen bewussten Ausstieg aus den Kontrollsystemen. Ein praktisches Beispiel ist der Boykott von Unternehmen, die bargeldlose Zahlungen oder digitale IDs voraussetzen. Während der Corona-Pandemie zeigte sich, welche Geschäfte Kunden trotz Masken- oder Impfpflicht willkommen hießen. Solche Entscheidungen können Einzelpersonen treffen, um Unternehmen zu unterstützen, die menschliche Werte teilen.
Darüber hinaus betont Corbett die Kraft der Gemeinschaft. Durch den Aufbau lokaler Netzwerke, etwa über Bauernmärkte oder alternative Wirtschaftssysteme, kann man sich den Kontrollmechanismen entziehen. Diese Ansätze erfordern Geduld und Ausdauer, bieten jedoch eine Möglichkeit, ein freieres, dezentralisiertes Leben zu führen.
Fazit
Descent into Madness von James Corbett ist ein Weckruf, der die Mechanismen der psychologischen Kriegsführung und sozialen Kontrolle entlarvt. Von der historischen Pathologisierung von Dissens bis hin zur modernen Überwachung durch KI zeigt der Film, wie tiefgreifend die Manipulation der menschlichen Psyche ist. Doch Corbett bietet Hoffnung: Durch bewusste Entscheidungen, den Rückzug aus manipulativen Systemen und den Aufbau von Gemeinschaften können Individuen Widerstand leisten. Der Weg zur Freiheit ist mühsam, aber möglich – wenn wir die Kontrolle über unsere Handlungen und Ressourcen zurücknehmen.
Für weitere Informationen und den vollständigen Dokumentarfilm besuchen Sie corbettreport.com/madness. Dort finden Sie auch Quellen und weiterführende Materialien, um tiefer in die Themen einzutauchen.
Der Film komplett in Deutsch:


