Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Explosive neue Daten aus Japan: Forscher sehen mögliches Risiko durch häufige Covid-Booster bei Jüngeren

Eine neue japanische Studie sorgt für Diskussionen in der internationalen Fachwelt. Forscher der Universitäten Tokio, Osaka und Tsukuba haben Bevölkerungs- und Impfregister aus den Städten Hamamatsu und Matsudo – zusammen rund 1,3 Millionen Einwohner – ausgewertet. Das Ergebnis: Bei jüngeren Erwachsenen, die fünf oder mehr COVID-19-Impfungen erhalten haben, zeigt sich ein auffälliger Anstieg der Sterblichkeit.

Die Studie, die als Preprint auf Preprints.org veröffentlicht wurde und daher noch nicht peer-reviewt ist, analysierte Daten aus den Jahren 2021 bis 2025. Besonders untersucht wurde der Zusammenhang zwischen der Zahl der Impfungen und der Gesamtsterblichkeit in drei Altersgruppen: 20–49, 50–64 und 65–89 Jahre.

Auffällige Trends bei den Jüngeren

Laut den Autoren war die Gesamtsterblichkeit bei älteren Erwachsenen (65–89 Jahre) mit steigender Zahl an Impfungen geringer – was im Einklang mit bisherigen Erkenntnissen steht, dass Booster das Risiko schwerer COVID-Verläufe in dieser Gruppe senken können.

Bei den Jüngeren zeigt sich jedoch ein gegenläufiges Bild: In der Altersgruppe 20–49 stieg die Sterblichkeit ab fünf Impfungen deutlich an, bei den 50–64-Jährigen ab der sechsten Dosis. Diese Trends ließen sich nicht allein durch den sogenannten „healthy vaccinee bias“ erklären – also den Umstand, dass eher gesündere Menschen häufiger geimpft werden.

Die Forscher schreiben von einem „potenziellen Sicherheitssignal“ und empfehlen, die Booster-Strategien für nicht-ältere Bevölkerungsgruppen neu zu bewerten.

Keine Kausalität – aber ein Signal

Die Autoren betonen selbst, dass ihre Daten keine Kausalität beweisen. Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie, die zahlreiche unbeeinflussbare Faktoren nicht kontrollieren konnte – etwa Lebensstil, Vorerkrankungen oder sozioökonomische Unterschiede. Dennoch weisen sie darauf hin, dass die Muster „nicht vollständig durch Selektionsverzerrungen erklärbar“ seien.

Der leitende Forscher Hideki Kakeya fasst im Fazit zusammen: „Die Sicherheit und Wirksamkeit wiederholter Impfungen bei nicht-älteren Bevölkerungsgruppen bleibt ungewiss. Unsere Ergebnisse rechtfertigen eine erneute Risiko-Nutzen-Abwägung.“

Politik zwischen Impfpflicht und Eigenverantwortung

Die Veröffentlichung fällt in eine Zeit, in der viele Staaten – darunter auch Japan und mehrere europäische Länder – wieder neue Impfkampagnen für Herbst und Winter vorbereiten. Die japanische Regierung finanziert weiterhin Booster für Risikogruppen, doch auch jüngere Erwachsene können sich freiwillig impfen lassen.

Der frühere Leiter der japanischen Corona-Taskforce, Shigeru Omi, sagte im Juni 2025, dass „der Nutzen für jüngere Menschen gering“ sei und die Entscheidung zur Impfung „individuell getroffen werden sollte“. Dennoch wird vielerorts weiterhin für regelmäßige Auffrischungen geworben, ohne dass neue, unabhängige Studien zur Sicherheit mehrfacher Booster vorliegen.

Vertrauen braucht Transparenz

Ob die beobachteten Zusammenhänge in Japan auch in anderen Ländern gelten, bleibt offen. Die Daten sind regional begrenzt und bislang nicht mit anderen Gesundheitsregistern verknüpft worden. Dennoch sendet die Studie ein deutliches Signal: Die gesundheitspolitische Kommunikation darf mögliche Nebenwirkungen nicht ausblenden, sondern muss sie transparent aufarbeiten.

Vertrauen in Impfprogramme entsteht nicht durch Druck oder Angst, sondern durch Offenheit und nachvollziehbare Forschung.
Die japanischen Forscher fordern daher größere, unabhängige Studien – und eine öffentliche Diskussion über den Punkt, an dem gesundheitliche Vorsorge in Übermedikation umzuschlagen droht.