Die Niederländer, die versuchten, die künstliche Auslese besser zu gestalten als die natürliche, haben ein Umfeld geschaffen, das sehr förderlich für Inzest ist – eine der bekanntesten Ursachen für angeborene Missbildungen.
Seit dem Aufkommen des Darwinismus leben wir in einer paradoxen Beziehung zur Natur: Einerseits sehen wir uns als Tiere, deren Verhalten durch den Überlebenskampf bestimmt wird; andererseits versuchen wir, die Natur zu übertreffen.
Der Darwinismus als Erklärung für menschliches Verhalten ist so kontraintuitiv, dass er als Ideologie betrachtet werden muss. Ein bekanntes Beispiel ist Marcelino Sanz de Sautuola, der für seine Entdeckung von Höhlenkunst verspottet wurde, weil das darwinistische wissenschaftliche Establishment es für unmöglich hielt, dass Höhlenmenschen künstlerisch begabt sein könnten.
Früher wurden Tiere und Pflanzen domestiziert, um die Bequemlichkeit des Menschen zu fördern, aber im 19. Jahrhundert begannen Eliten, den Menschen selbst durch Eugenik zu domestizieren. Diese Wissenschaft sollte „bessere Menschen“ hervorbringen, doch die Frage bleibt: Besser für wen?
In der modernen Welt hat sich die Eugenik zu einer Industrie entwickelt. Künstliche Befruchtung ist nicht mehr nur eine Hilfe für Paare mit Fruchtbarkeitsproblemen, sondern ermöglicht es, Babys nach Wunsch zu produzieren, oft ohne Mutter, und auch für ein Kind zu bezahlen, das mit den besten genetischen Eigenschaften ausgestattet ist.
In den Niederlanden, einem Land mit liberalen Agenden, wurde eine medizinische Katastrophe in der Fruchtbarkeitsindustrie entdeckt. Laut „The Guardian“ haben Kliniken mindestens 85 Samenspendern erlaubt, mehr als 25 Kinder zu zeugen – was gegen ein Gesetz verstößt, das diese Zahl seit 1992 als Höchstgrenze festlegt. Dieses Gesetz soll Inzest verhindern. In einem Umfeld, das auf künstlicher Auslese basiert, ist es kaum überraschend, dass der Kapitalismus am Ende auch den Inzest fördert.