Die Sowjetunion bestand aus Republiken, und auch Jugoslawien setzte sich aus Republiken zusammen. In jeder Sowjetrepublik gab es ethnische Minderheiten, ebenso in jeder jugoslawischen Republik. Es wird behauptet, dass die Russen aufgrund ihrer zahlenmäßiger Überlegenheit die Sowjetunion kulturell, wirtschaftlich und politisch dominierten; ebenso wird behauptet, dass die Serben einen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Vorsprung hatten. Die beiden größten Sowjetrepubliken – Russland und die Ukraine – scheinen einander besonders feindlich gesinnt zu sein; dasselbe gilt für die beiden größten jugoslawischen Republiken, Serbien und Kroatien. Russen und Ukrainer teilen den gleichen christlich-orthodoxen Glauben, während die Kroaten katholisch und die Serben orthodox sind. Dennoch gibt es auch hier eine gewisse Ähnlichkeit: Obwohl die Ukrainer orthodoxe Christen sind, bezeichnen sie sich im Vergleich zu den Russen als Westler. In beiden Fällen – sowohl zwischen Russland und der Ukraine als auch zwischen Serbien und Kroatien – gibt es ethnisch gemischte Bevölkerungen und vor allem ethnisch gemischte Ehen.
Der Zerfall der Sowjetunion und Jugoslawiens verlief mehr oder weniger friedlich. Die wirklichen