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Explosive Konflikte im Nahen Osten, Kaukasus und in der Ukraine: Eine Analyse von Pepe Escobar und Mohammad Marandi
Die geopolitische Lage spitzt sich zu: Während Konflikte im Nahen Osten und im Kaukasus eskalieren, steht die Ukraine vor einer möglichen Katastrophe. In einer aktuellen Diskussion mit dem Journalisten Pepe Escobar und dem Professor Mohammad Marandi, aufgezeichnet am 19. August 2025, wurden die jüngsten Entwicklungen analysiert, insbesondere das Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska sowie die nachfolgenden Gespräche zwischen Trump und europäischen Führern. Beide Experten liefern tiefgehende Einblicke in die strategischen Manöver und die globalen Auswirkungen dieser Ereignisse.
Das Alaska-Treffen: Ein geopolitischer Wendepunkt?
Das Treffen zwischen Trump und Putin in Alaska markiert einen entscheidenden Moment in den internationalen Beziehungen. Escobar betont die Bedeutung der russischen Delegation, die aus hochrangigen Mitgliedern wie Außenminister Lawrow, Finanzminister Siluanow und Verteidigungsminister Belousow bestand. „Warum würde Russland ein solches Dreamteam nach Alaska schicken? Weil sie vorher geheime Zusicherungen von den USA erhalten hatten, dass etwas Substantielles dabei herauskommt“, erklärt Escobar. Laut seinen Quellen in Moskau wurde Trump klargemacht, dass eine weitere Bewaffnung der Ukraine jede Verhandlungsmöglichkeit zunichtemachen würde.
Das Treffen führte zu einer stillschweigenden Übereinkunft, dass die Verantwortung für den Krieg nun bei den Europäern liegt, die Escobar treffend als „Koalition der Ohnmächtigen“ bezeichnet. „Die Europäer sind verzweifelt, weil sie realisieren, dass echte Fortschritte gemacht wurden“, sagt er. Russland hingegen hält an seiner Strategie der Zermürbung fest, mit der Möglichkeit, weitere ukrainische Gebiete einzunehmen, sollte das Abkommen scheitern.
Europas verzweifelte Lage
Die europäischen Führer, zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, trafen sich kurz nach dem Alaska-Gipfel mit Trump in Washington. Die Bilder dieses Treffens, bei dem europäische Staatschefs wie „Schuljungen vor dem Direktor“ saßen, wie Marandi es beschreibt, illustrieren die Demütigung Europas. „Warum sollten Iran, Russland oder China die Europäer ernst nehmen, wenn sie sich so präsentieren?“, fragt Marandi. Die Europäer drängen auf einen Waffenstillstand, während Trump laut Escobar ein umfassendes Friedensabkommen bevorzugt: „Er schrieb auf Truth Social: ‚Kein Waffenstillstand, der von beiden Seiten gebrochen werden kann. Wir brauchen ein Friedensabkommen.‘“
Die europäischen Staaten stehen vor einem Dilemma: Ihnen fehlen die Mittel, um die Ukraine weiter zu unterstützen. „Sie haben keine Waffen, kein Geld und müssen Banken überzeugen, um Kredite für Waffen zu bekommen“, so Escobar. Gleichzeitig wächst die Gefahr von Terroranschlägen, die von britischen Geheimdiensten wie dem MI6 organisiert werden könnten, während NATO-Flugzeuge über der Krim kreisen.
Die ukrainische Krise und die Rolle der USA
Marandi betont die Komplexität der ukrainischen Gesellschaft, die zunehmend zerfällt. „Die ukrainische Gesellschaft ist in völliger Auflösung. Ultranationalistische Gruppen wie das Asow-Bataillon werden keine Kompromisse akzeptieren“, sagt er. Selenskyj sei ein „Gefangener dieser Gruppen“ und riskiere bei Zugeständnissen sein Leben. Escobar ergänzt: „Selenskyj ist illegal als Präsident, das ukrainische Parlament ist illegal. Wahlen mit internationaler Überwachung wären ideal, aber das wird nicht passieren.“
Trump steht vor einer schwierigen Aufgabe, da er sowohl gegen interne Gegner – wie den „tiefen Staat“, neokonservative Hardliner und die Medien – als auch gegen die anti-russische Haltung der europäischen und amerikanischen Eliten kämpft. „Trump kämpft gegen alle: CIA, Pentagon, Think Tanks, Medien. Er hat kaum Unterstützung“, erklärt Escobar. Dennoch verfolgt Trump zwei Ziele: den Friedensnobelpreis und die Wiederaufnahme von Geschäften mit Russland, etwa durch Projekte wie Sakhalin-1, bei dem US-Firmen wie ExxonMobil wieder einsteigen wollen.
Die Rolle der BRICS und des Kaukasus
Die Diskussion weitet sich auf die globale Ebene aus, insbesondere auf die BRICS-Staaten. Escobar sieht Russland als geopolitische Supermacht der BRICS, während China die wirtschaftliche Führungsrolle einnimmt. „Die strategischen Beziehungen zwischen Russland, China und Iran sind meisterhaft“, sagt er. Trump’s Handelskrieg gegen BRICS-Länder wie Indien und Brasilien könnte jedoch nach hinten losgehen. Marandi betont: „Indien wird die USA nach dieser Eskalation nicht mehr vertrauen. Die BRICS gewinnen an Statur, während der Westen geschwächt wird.“
Im Kaukasus spitzt sich die Lage zu, vornehmlich durch Irans geplante Korridor-Initiative vom Persischen Golf zum Schwarzen Meer, die in Konkurrenz zum Zangazur-Korridor steht. Marandi erklärt: „Iran übt Druck auf Aserbaidschan aus, dessen Führung mit Israel und westlichen Akteuren kooperiert. Iran hat klargestellt, dass jede Verletzung der armenischen Souveränität Krieg bedeutet.“ Escobar ergänzt, dass Russland seine Karten im Kaukasus bedeckt hält, aber die Spannungen zwischen Aserbaidschan, der Türkei, Israel und den USA die Region zu einem neuen Konfliktherd machen könnten.
Ausblick: Ein globales Schachspiel
Beide Experten sind skeptisch, dass Trump einen dauerhaften Frieden in der Ukraine erreichen kann. „Wenn Trump die Europäer nicht zähmen kann, wird er als schwach gelten“, sagt Marandi. Escobar fügt hinzu: „Wenn die USA eine strategische Niederlage eingestehen, ist das das Ende des Imperiums. Niemand von Tierra del Fuego bis Lombok wird die USA noch respektieren.“ Die Shanghai Cooperation Organization (SCO) könnte indes an Bedeutung gewinnen, wie Marandi aus China berichtet: „Die SCO will wirtschaftlich und sicherheitspolitisch gestärkt werden, aber ihre Struktur begrenzt ihre Möglichkeiten.“
Die Welt steht an einem Scheideweg. Während Trump versucht, sich als Friedensstifter zu profilieren, drohen die Konflikte im Nahen Osten, im Kaukasus und in der Ukraine die globale Ordnung weiter zu destabilisieren. Escobar und Marandi zeichnen ein Bild von einem hochkomplexen geopolitischen Schachspiel, in dem die BRICS-Staaten an Einfluss gewinnen, während der Westen vor einer möglichen Demütigung steht.


