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afp

In Genf steht die Zukunft der Weltgesundheit auf dem Spiel

Weichenstellung für eine bessere Koordination künftiger Pandemien: In Genf findet die WHO-Jahreskonferenz statt.

Ganz der Pandemie geschuldet, findet in Genf die einwöchige Jahresversammlung der Weltgesundheits-Organisation (WHO) virtuell statt. Daran teilnehmen werden hochrangige Delegationen aus den 194 Mitgliedstaaten. Sie legen die Eckwerte der WHO-Politik fest, fällen Personalentscheide und überprüfen das Budget. Was unspektakulär tönt, könnte aber zur meistbeachteten WHO-Jahreskonferenz aller Zeiten werden. Denn im jüngsten Streit um den Zugang zu Impfstoffen haben sich einerseits die Entwicklungsländer gegen die Industriestaaten aufgestellt, andererseits sind sich auch die westlichen Staaten untereinander in die Haare geraten.

Wenige Wochen vor Beginn der Versammlung liess die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai eine Bombe platzen: Sie kündigte an, dass Washington einen vorübergehenden Verzicht auf den Patentschutz für Covid-19-Impfstoffe unterstützen würde. Diese Kehrtwende traf Europa unvorbereitet. Das gilt speziell für die Schweiz, die über einen sehr starken Pharmasektor verfügt. Diese Haltung hat