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ISIS ist zurück, und mehr Fake als je zuvor
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ISIS ist zurück, und mehr Fake als je zuvor

Kit Knightly

In den vergangenen Tagen war ISIS – Islamischer Staat oder ISIL oder Da’esh oder was auch immer – in den Schlagzeilen von Publikationen aus der ganzen Welt. Ein starkes Wiederaufleben eines Narrativs, um das es in den vergangenen Jahren mehr als still geworden ist.

Um kurz zu rekapitulieren: Als wir das letzte Mal von unseren karikaturistischen Kopfabschneidern mit schwarzer Fahne hörten, sagten sie ihren Selbstmordattentätern, sie sollten „das vom Coronavirus heimgesuchte Europa meiden“.

Eine Ankündigung, die vor der „Pandemie“ zu den dümmsten Schlagzeilen gehört hätte, die ich je gelesen habe… aber in einer Welt nach dem Covid-Virus kratzt sie wahrscheinlich kaum noch an den Top 20.

Wie auch immer: Das bedeutete eine Pause für ISIS, einen Rückzug von der Weltbühne, während der „Krieg gegen den Terror“ dem „Krieg gegen Covid“ Platz machte. Laut einer Studie von Yale wurde sogar ein „Rückgang der gewalttätigen Terroranschläge“ als potenzieller Vorteil der Lockdowns angepriesen.

… aber jetzt sind wir hier. Drei Jahre später ist ISIS mit einem Knall zurück, oder besser gesagt, mit mehreren Knallen. Wie ein Sturmhauben tragender Bär sind sie aus ihrem Winterschlaf erwacht und fühlen sich mürrisch.

Der Mainstream begann bereits im Januar/Februar mit der erwähnten Yale-Studie den Boden dafür zu bereiten, und dann warnten US-Politiker plötzlich davor, dass ISIS ein „schwelendes Pulverfass“ sei, und betonten, dass der Krieg gegen den Terror bis jetzt nicht vorbei sei.

Dann begannen die USA damit, „hochrangige ISIS-Führer“ festzunageln, und töteten im April zwei innerhalb von zwei Wochen und im Juli einen dritten. Auch Syrien schaltete sich ein und tötete seinen eigenen ISIS-Führer.

Im Laufe des Sommers bekannten sich ISIS-„Zweigorganisationen“ zu Anschlägen in Afghanistan, Pakistan und Uganda. Es folgten weitere „Der Krieg gegen den Terror ist noch nicht vorbei“-Botschaften.

Aber in den letzten Tagen haben sich die Dinge wirklich aufgeheizt.

Am 11. August berichtete „CBS“, dass ISIS hinter einem Hinterhalt in Syrien steckt, bei dem 20 syrische Soldaten getötet wurden.

Am 12. August berichtete die „Washington Post“, dass die ADF, ein „ISIS-Ableger“ im Kongo, „immer tödlicher“ werde.

Am 13. August wurde berichtet, dass ISIS „Kryptowährung einsetzt, um seine Terrorherrschaft fortzusetzen“.

Oh mein Gott!

Am 14. August machte die iranische Regierung ISIS offiziell für einen angeblichen Terroranschlag auf einen Schrein in Shiraz verantwortlich, und „TimesNow“ berichtete, dass ein „erfahrener Bombenbauer“ der ISIS einen Anschlag in Indien plane.

Und erst gestern warnte der „Mirror“, dass ISIS und al-Qaida „zurück in Afghanistan“ seien. Inzwischen hat die indonesische Polizei bei einer Razzia im Haus eines Terrorverdächtigen eine ISIS-Flagge gefunden.

Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen ist, dass die UNO gestern Morgen einen Bericht veröffentlicht hat, in dem sie davor warnt, dass ISIS mit 5000-7000 Kämpfern in Syrien und im Irak immer noch eine „ernste Bedrohung“ darstelle. Und für den Fall, dass jemand neugierig war, versuchten sie sich auch an einer Erklärung für das Ausbleiben von ISIS-Aktivitäten in den letzten paar Jahren. Es lag keineswegs daran, dass die globalen Eliten andere (covide) Fische zu braten hatten. Nein, Sir. Es war eine „absichtlich gewählte“ Strategie, um

die Angriffe zu reduzieren, um die Rekrutierung und Reorganisation zu erleichtern.

Das ergibt Sinn, richtig?

Aber den hat das ISIS-Narrativ ja noch nie ergeben.

Tatsächlich waren ISIS wohl die erste Erzählun, die vollständig auf Fakes basierte – Comic-Bösewichte mit unmöglicher Reichweite und unbekannten Zielen. Ein Konzept, das eher von Vermarktern und PR-Firmen geschaffen wurde als von der geopolitischen Realität.

Irgendjemand hat offensichtlich einfach einen Haufen Geld in einen Raum voller Werbefachleute und schlechter Fernsehautoren geworfen und ihnen gesagt, sie sollten durchdrehen – und ISIS war geboren.

Sie verfügten über Flotten schlanker, passender Lastwagen, wobei sie der Marke Toyota stets treu blieben. Ohne ihr persönliches Branding gingen sie nirgendwo hin. Sie „schmuggelten“ jeden Tag buchstäblich Hunderte von Tonnen Öl in kilometerlangen Konvois (oder sogar auf dem Rücken von Maultieren, wie manche behaupten) aus Syrien heraus, die angeblich weder entdeckt noch gestoppt werden konnten, und finanzierten sich mit Tonnen von gestohlenen Antiquitäten, die nie beschlagnahmt werden konnten.

Sie hatten glänzende Jahresberichte, Bank- und Social-Media-Konten, die nie geschlossen wurden, eine eigene Android-App und einen Fünfjahresplan für die Weltherrschaft. Sogar ihre eigene Währung.

Oh, aber sie wurden nie übermütig: Sie haben sich nie in eine wirklich große Eliten-Agenda eingemischt.

Und selbst sie waren immer dafür, dass man seine Kinder impfen lässt.

Früher gab es zwei Seiten von „ISIS“.

Einerseits waren sie eine von der NATO unterstützte Stellvertretertruppe, die Krieg gegen die syrische Regierung führte.

Auf der anderen Seite waren sie die Phantome, die von oben erwähnten Werbefachleuten und gescheiterten Drehbuchautoren erschaffen wurden – um die Menschen im Westen zu erschrecken, damit sie ihren Regierungen „vorübergehende Notstandsbefugnisse“ zugestehen; ein ausgeklügeltes Gebräu aus überhitzten Bösewicht-Memes, die Angst schüren und den Weg für eine Agenda ebnen sollten. Eine offizielle „Realität“, die so gut wie gar nichts „Reales“ enthielt und nicht einmal einer genauen Prüfung standhielt.

Man könnte sagen, ISIS war Covid vor Covid …

Aber dann blieben sie auf der Strecke, als die „Pandemie“ vor dem Großen Reset und der Erzählung von der „vereinten Welt“ aufkam.

In ihrer neuen, nach der Pandemie entstandenen Version sind ISIS nur ein weiteres Zeichen dafür, dass die „multipolare Welt“ eine Lüge ist. Denn anstatt Angst vor der mythischen ISIS zu verbreiten, könnten sich die Regierungen Indiens oder Afghanistans weigern, mitzuspielen, und die ISIS als eine vom Westen unterstützte Schimäre bezeichnen.

So oder so sollten wir uns fragen: „Warum sollten sie den ‚Krieg gegen den Terror‘ jetzt wieder aufnehmen wollen?“

Nun, da gibt es einige Möglichkeiten.

Erstens gibt es das A-Wort – Ablenkung. Das bedarf keiner weiteren Erklärung.

Zweitens gibt es das S-Wort: Schadensbegrenzung. Sie haben ihre Covid-Karten in der Erwartung ausgespielt, dass sie den Tisch abräumen und verlassen können, aber das Spiel ist noch nicht vorbei und sie müssen noch ein paar Asse finden.

Drittens gibt es ein weiteres S-Wort: Spaltung. Genau wie der Kulturkampf, der Krieg in der Ukraine und andere brisante Themen kann der „Krieg gegen den Terror“ dazu benutzt werden, die neue Anti-Establishment-Bewegung, die durch den Covid-Schwindel entstanden ist, weiter zu zersetzen. Sie wird entlang der altmodischen Parteigrenzen gespalten.

Vielleicht steckt mehr hinter der Geschichte, die noch nicht enthüllt wurde. Ein ausgeklügelter, langer Schwindel.

Vielleicht schlägt jemand eine UN-„Anti-Terror-Armee“ oder eine andere internationale Gesetzgebung vor – vielleicht so etwas wie Chinas Konzeptpapier zur Globalen Sicherheitsinitiative – und wir sind einen weiteren Schritt auf dem Weg zur globalen Regierung.

Vielleicht werden ISIS als Impfgegner entlarvt, oder es wird eine neue „Anti-Terror-Gesetzgebung“ zur Bekämpfung von ISIS vorgeschlagen, in deren Text aber Klauseln über „medizinische Fehlinformationen“ oder „Anti-Regierungs-Stimmung“ oder „Verschwörungstheorien“ versteckt sind.

Das sind natürlich alles nur Vermutungen, aber egal, ob sich eine, alle oder keine dieser Theorien als wahr herausstellt, das plötzliche Wiederauftauchen von ISIS zu dieser späten Stunde riecht nach einem V-Wort: Verzweiflung.