Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

KI-Drohnen auf Menschenjagd

Völkerrechtswidrige Aufrüstung von Proxys in Libyen

Nachdem der „erste echte Drohnenkrieg der Geschichte“ (Annegret Kramp-Karrenbauer) zwischen Aserbaidschan und Armenien trotz seiner großen Verluste in überaus kurzer Zeit einige gar bewundernde Aufregung über die gar nicht mehr so neue Technologie lostrat und Drohnen-Herstellern wohl in die Tasche spielte (IMI-berichtete), wurde nun eine neue Revolution in der Kriegskunst ausgerufen: Möglicherweise haben mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattete Drohnen zum ersten Mal ohne menschliche Überwachung menschliche Ziele identifiziert, verfolgt und getötet. Bevor internationale Abkommen den Gebrauch solcher Waffen regulieren, ist die Welt im Zeitalter der autonomen Kriegsführung angekommen.

Der im März 2021 veröffentlichte Abschlussbericht der vom UN-Sicherheitsrat mit der Überwachung des libyschen Waffenembargos beauftragten Expertenkommission attestiert dem Embargo völlige Ineffektivität. Offensichtlich schaffen es immer weitere und hochwertigere Waffen nach Libyen. Während die in Tripolis regierende, international anerkannte Regierung der Nationalen Einheit ausschließlich von der Türkei gegen das Embargo verstoßende Waffenlieferungen bekam, erhielten die General Haftar unterstehenden Streitkräfte der Nationalen Befreiungsarmee hauptsächlich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Russland, aber auch aus Jordanien und Ägypten Waffenlieferungen. Zweimal sollen