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Michael Lüders mit einem treffenden Beitrag zur neuen Konfrontation. Aber mit einem einzigen Alibi-Gedanken reißt er alles ein, was er ansonsten aufbaut.

Der Nahostexperte und Journalist Michael Lüders hat auf seiner Seite einen wirklich informativen Beitrag über die Problematik mit der Ukraine und Russland, die NATO-Osterweiterung und die neue Konfrontationspolitik veröffentlicht – eine wahre Fundgrube von Gedanken und Informationen. Aber den Hauptgedanken, dass für die neue Konfrontation mit Russland der Westen und vor allem die USA und die NATO die Verantwortung tragen, demoliert er selbst mit einer Art Alibi-Bemerkung, die zweimal vorkommt (Minute 2-3). Dem Sinne nach: Die Russen sind nicht anders. Beide sind gleich schlimm. Damit widerspricht er seiner sonst logischen und gut begründeten Erzählung. Aber er braucht das wohl, um weiter gelegentlich in den etablierten Medien vorkommen zu können. Das ist eine Vermutung, sie muss nicht richtig sein. Von Albrecht Müller.

1990 wurde zwischen West und Ost vereinbart, dass man nach gemeinsamer Sicherheit, also nicht nach militärischer Konfrontation, suchen wolle. Sicherheit solle es nicht durch Rüstung, sondern durch Abrüstung geben und durch Zusammenarbeit. Die USA haben schon in den neunziger Jahren gleich zu Beginn auf neue Konfrontation umgeschaltet und darauf, Russland einzudämmen und seinen Einflussbereich schrumpfen zu lassen. Die Russen haben das spät gemerkt. Putin hat noch 2001 im September in seiner Rede im Deutschen Bundestag die Hand zur umfassenden Kooperation ausgestreckt; nicht nur gegenüber Europa