Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

Nach der Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff: Neun Tote in Luzerner Altersheim

Zwischen dem 11. Januar und dem 8. Februar 2021 starben neun Bewohner in einem Luzerner Altersheim. Dies, nachdem wenige Tage zuvor mit den Covid-19-Impfungen gestartet worden war.

Für die Bewohner des Alterswohnheims Bodenmatt in Entlebuch hätte das neue Jahr kaum schlechter beginnen können. Zwischen dem 11. Januar und dem 8. Februar 2021 starben insgesamt neun Bewohner des Altersheims.

„Mehrere Bewohner hatten sich anfangs Januar mit Covid-19 infiziert. Einige starben am Virus“, sagt Heimarzt Adam Krol auf telefonische Anfrage von Corona-Transition. Am 3. Januar 2021 machte das Heim dicht. Besuche waren fortan für drei Wochen nicht mehr möglich. Die letzten Lebenstage mussten die Bewohner alleine verbringen.

Die Todesfälle werfen Fragen auf: In den Monaten vor Weihnachten blieben die Heimbewohner vom Coronavirus verschont. Besuche waren erlaubt. Dies änderte sich nach Impfbeginn Ende Dezember.

Mehrheit wurde geimpft

Plötzlich ging alles sehr schnell. Am 11. Januar verstarben die ersten zwei Bewohner. Weitere folgten am 12., 14., 19., 22., 27. Januar sowie auch am 3. und 8. Februar. Die Verstorbenen waren zwischen 70 und Mitte 90 Jahre alt.

Mehrere Angehörige der Verstorbenen bestätigten gegenüber Corona-Transition, dass zumindest ein Teil der Verstorbenen in den Tagen zuvor geimpft wurde. Über die Todesfälle zeigten sie sich schockiert. Dies auch, weil es den Verstorbenen bis vor kurzem noch den Umständen entsprechend gut gegangen sei.

„Rund 80 Prozent der Bewohner des Altersheims erhielten Ende Jahr die erste Dosis des Pfizer/Biontech-Impfstoffs“, sagt eine Angehörige einer Verstorbenen, die anonym bleiben möchte. Laut ihrer Aussage sei davon auszugehen, dass mindestens die Hälfte der verstorbenen Bewohner geimpft wurde. „Ich weiss von mindestens drei verstorbenen Personen, denen das Vakzin verabreicht wurde“, sagt sie weiter.

Widersprüchliche Aussagen

Etwas anderes sagt Heimarzt Krol. Auf die Frage, wie viele der Verstorbenen zuvor die Biontech/Pfizer-Impfung erhalten hatten, entgegnet Heimarzt Krol zunächst: „Bei den verstorbenen Personen handelte es sich um nicht geimpfte Bewohner.“

Daraufhin hakten wir erneut nach und konfrontierten den Heimarzt mit den Aussagen der Angehörigen. Auf die Frage, ob er mit 100-prozentiger Sicherheit sagen könne, dass keiner der Verstorbenen zuvor geimpft worden sei, relativiert er.

„Möglich ist es, dass es unter den Verstorbenen tatsächlich auch Geimpfte hat.“ Wer geimpft wurde und wer nicht, das könne er nicht