Gespräch zwischen James Corbett und Nick Bryant
Was ist Gerechtigkeit im Fall Epstein?
In einem ausführlichen Gespräch auf The Corbett Report sprechen James Corbett und der Investigativjournalist Nick Bryant über neue Entwicklungen im Fall Jeffrey Epstein, die dramatische Geschichte von Virginia Giuffre – und über den systemischen Verrat an unzähligen Opfern sexualisierter Gewalt. Ihr Fazit ist ebenso klar wie erschütternd: Die US-Regierung hat nicht nur weggesehen, sondern aktiv vertuscht – und bis heute wurde fast niemand zur Rechenschaft gezogen.
Virginia Giuffres Tod: Tragödie oder gezielte Einschüchterung?
Bryant, der persönlichen Kontakt zu Virginia hatte, berichtet detailliert über ihre Kindheit in Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel – und wie sie schließlich in Epsteins Kreis gelangte. Der dramatische Wendepunkt: Als sie in Thailand ein weiteres Kind für Epstein beschaffen sollte, floh sie mit einem Australier, den sie heiratete. Nach 22 Jahren Ehe starb sie im Frühjahr 2025 – angeblich durch Suizid.
Doch es bleiben Fragen:
- Ein Tweet aus 2019: „Wenn ich sterbe, war es kein Selbstmord.“
- Widersprüche um ihren Gesundheitszustand, eine angebliche Busverletzung, Nierenprobleme, ein eskalierter Ehestreit.
- Ihr Kampf gegen mächtige Männer wie Prince Andrew, Ehud Barak oder Les Wexner.
Bryant: „Wenn man sie töten wollte, dann nur aus Rachsucht. Sie hatte längst alle Namen genannt.“
Justiz als Farce: Was im Maxwell-Prozess wirklich geschah
Bryant kritisiert scharf die US-Staatsanwaltschaft und speziell Damian Williams, der den Prozess gegen Ghislaine Maxwell inszenierte – mit nur vier Zeuginnen, alle direkt betroffene Opfer, keine Mitangeklagten. Williams ist laut Bryant auch dafür bekannt, Verfahren gegen weitere mutmaßliche Täter wie Sean “Diddy” Combs abgewürgt zu haben, obwohl schwere Vorwürfe vorlagen – darunter sexueller Missbrauch Minderjähriger.
Fazit: Der Maxwell-Prozess war eine „Show“, keine systematische Aufarbeitung.
Das Versagen der US-Regierung – oder ihr aktives Mittun?
Besonders scharf kritisiert Bryant die ehemalige Generalstaatsanwältin Pam Bondi, die öffentlich versprach, Epstein-Dokumente und Flugprotokolle zu veröffentlichen. Was sie lieferte? Ein vollständig geschwärztes „Black Book“, das längst online verfügbar war.
Und dann der Skandal:
Bondis Begründung für die Schwärzungen: Nationale Sicherheit.
Bryant: „Warum sollte die nationale Sicherheit durch die Namen von Kinderschändern gefährdet sein?“
Einzig logische Erklärung: staatliche Mitwisserschaft, möglicherweise über Nachrichtendienste wie den Mossad oder die CIA – ein Verdacht, der durch Epsteins Verbindungen nicht unbegründet ist.
Organisierte Straflosigkeit – die Statistik der Schande
Bryant liefert brutale Zahlen:
- 240.000–325.000 sexuell ausgebeutete Frauen und Kinder jährlich (USA, HHS)
- 523 Verurteilungen wegen Menschenhandels (2023, DOJ)
- 1.408 Verurteilungen wegen Kinderpornografie (2023, Sentencing Commission)
Verurteilungsquote: unter 1 % – vergleichbar mit dem Epstein-Fall, in dem außer Ghislaine Maxwell niemand belangt wurde.
Was Epstein Justice konkret fordert
Bryants Organisation EpsteinJustice.com möchte das nicht länger hinnehmen. Zwei Kernforderungen:
- Eine unabhängige Kongresskommission, die endlich untersucht:
- Warum die US-Regierung Kinderschändung vertuscht.
- Wer genau Teil des Netzwerks war – und warum sie straffrei blieben.
- Verfolgung aller Täter – nicht nur Epstein und Maxwell, sondern auch Mitwisser, Chauffeure, Piloten, Vermittler, Mitnutzer.
Epstein Justice bietet:
- Webinare
- Aktivistentrainings
- Kampagnen-Software für Druck auf Abgeordnete
- Formulare, um Druck direkt bei Townhalls zu machen
Kirchliches Wegschauen – eine zusätzliche Enttäuschung
Zweimal lehnten Kirchen geplante Fundraiser von Epstein Justice ab – aus Angst vor „Problemen“.
Bryant: „Was für Probleme? Wir sind eine gewaltfreie NGO gegen Kinderhandel. Und doch rennen sogar Kirchen weg. Das ist beschämend.“
Systemischer Kindesmissbrauch – symptomatisch für eine kinderfeindliche Gesellschaft
Bryant verweist auf seine jahrzehntelange Forschung zu vernachlässigten Kindern in den USA:
- 21 % leben unterhalb der Armutsgrenze
- Familien mit Kindern sind am stärksten von Obdachlosigkeit betroffen
- Millionen Kinder bleiben unversorgt
Bryant: „Wenn eine Gesellschaft Kinder systematisch im Stich lässt, folgt zwangsläufig auch ihr Missbrauch – erst strukturell, dann individuell.“
Fazit: Epstein war kein Einzelfall – er war ein Symptom
Nick Bryant zeigt klar: Epstein war kein isolierter Perverser, sondern Teil eines strukturell geschützten Netzwerks – wie auch andere in der Vergangenheit, etwa im Franklin-Skandal oder auf Fox Island unter Francis Sheldon.
Die zentrale Aufgabe:
„Wenn wir das Epstein-Netzwerk enttarnen, können wir viele Kinder retten.“
Was du tun kannst:
- Besuche epsteinjustice.com
- Melde dich für Aktivisten-Webinare an
- Sende Formbriefe an Abgeordnete
- Fordere live und öffentlich eine Kongresskommission
- Nutze Social Media für öffentlichen Druck
Epstein Justice ist nicht nur ein Aufklärungsprojekt – es ist ein Widerstand gegen institutionalisierte Straflosigkeit.