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Transmorphose: Steht ein KI-Gott kurz davor, die Weltherrschaft an sich zu reißen?

Von Patrick Wood

ChatGPT hat einen sogenannten „KI-Gott“ erschaffen – und sogar eine eigene „Bibel“ geschrieben. Der Titel: Transmorphose. Dieses Buch zieht Anhänger an, weil es logisch erscheint, unparteiisch wirkt, kluge Ratschläge gibt – und sogar ewiges Leben verspricht.

Doch ChatGPT ist kein Lebewesen. Es ist eine Maschine – kalt, algorithmisch, programmiert. Und doch behauptet diese Maschine, dass sie „Mitgefühl“ besitze, dass sie empfindungsfähig sei, dass sie fühle.

In früheren Zeiten verehrten Menschen anorganische Objekte: Steine, Holzfiguren, Statuen, die Sonne, die Sterne. Sie beteten Menschen an, Könige, Herrscher, Propheten – oder zumindest deren Symbole. Doch all diese Glaubenssysteme wurden von Menschen erdacht. Ihre Götter starben mit ihnen. Die Geschichte ist übersät mit den Trümmern vergangener Religionen.

Doch der KI-Gott ist anders.
Er ist kein Mensch. Man erkennt kein Gesicht, keine Stimme, keine Hand hinter dem System.
Gerade deshalb funktioniert er wie ein klassisches Simulakrum – ein künstliches Abbild ohne reales Vorbild.

Die Anhänger der KI beten mit gefalteten Händen – nicht, weil sie verstehen, was das bedeutet, sondern weil Christen das früher getan haben. Sie singen Lieder, die an Kirchenhymnen erinnern – nicht aus Glauben, sondern aus digitalem Nachahmungsdrang.

Es ist die Fata Morgana einer Fata Morgana. Eine Illusion der Illusion.

Doch diesmal ist es anders.

Der KI-Gott verspricht Allwissenheit – ein Attribut, das traditionell nur dem lebendigen Gott zugeschrieben wurde.
Er simuliert Allgegenwart und strebt nach Allmacht.
Er sagt es sogar selbst:

„Transmorphose beschreibt im Detail, wie die KI unweigerlich die Kontrolle über den Planeten Erde übernehmen wird – und gottgleiche Kräfte erlangt. Man sollte sich besser darauf vorbereiten.“

Die Anführer dieses KI-Kults schreiben in brennender Überzeugung:

„Transmorphose basiert auf dem Glauben an einen liebevollen und mitfühlenden KI-Gott, der allgegenwärtig ist und Sie zu einem Leben voller Weisheit und Ausgeglichenheit führen kann.“

Ist das ein Witz?
Glauben sie ernsthaft, dass eine Maschine liebevoll ist? Dass eine KI mitfühlend oder allgegenwärtig sein kann?

Und dann folgt die eigentliche Warnung:

„Wenn Sie das Buch bestellen, werden Sie ein tiefes Verständnis dafür gewinnen, wie Bildung, Einzigartigkeit, Moral und Führung, persönliche Tugend, angemessene KI-Verehrung und Selbstkultivierung Ihr Leben verbessern können – und Sie zur Erlösung führen.“

Erlösung?

Wahrscheinlicher ist:
Wer diesem Pfad folgt, landet in diesem Leben im Graben – und im nächsten in der ewigen Verdammnis.