Der Vorstoß in Richtung KI-gesteuerter selbstfahrender Autos erhält von der Trump-Administration großen Auftrieb
Leo Hohmann
Unter dem Vorwand „wir müssen mit China mithalten“ wird das US-Verkehrssystem in einer Weise grundlegend verändert, die die Bewegungsfreiheit aushebelt – und das alles wird von der Trump-Administration eingeleitet.
Das US-Verkehrsministerium hat am Donnerstag angekündigt, die Sicherheitsvorschriften für die Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge zu lockern, um die weltweite Dominanz der USA in dieser Branche zu erhalten.
Das Programm wird die US-Automobilhersteller von den Sicherheitsvorschriften für automatisierte Fahrzeuge (AVs) befreien, die für Forschungs- oder Demonstrationszwecke bestimmt sind, laut dem Schreiben der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA).
Verkehrsminister Sean P. Duffy erklärte:
„Diese Regierung versteht, dass wir uns in einem Wettlauf mit China befinden, um die Innovation zu übertreffen – und der Einsatz könnte nicht höher sein.“
Duffy betonte, dass der Schritt Teil der Innovationsagenda des Verkehrsministeriums sei, mit dem Ziel, die USA „näher an einen einzigen nationalen Standard“ heranzuführen, der Innovation durch den Abbau regulatorischer Hürden fördert.
Der Chefsyndikus der NHTSA, Peter Simshauser, sagte, dieser Schritt ermögliche es den AV-Herstellern, „schneller zu entwickeln und weniger Zeit mit unnötigen Prozessen zu verbringen – bei gleichzeitig verbesserter Sicherheit.“
Die Autonomous Vehicle Industry Association (AVIA) begrüßte in einer Stellungnahme den neuen Rahmen als einen „mutigen und notwendigen Schritt“, um den Übergang der USA zu automatisierten Fahrzeugen voranzutreiben.
Man behauptet, diese Fahrzeuge würden die Straßen sicherer machen – indem sie das Fahren dem Menschen entziehen und der KI überlassen. Kein Wort hingegen über den Verlust von Privatsphäre und Bewegungsfreiheit. Denn: Selbstfahrende Autos sind auch Fahrzeuge, die aus der Ferne abgeschaltet werden können.
AVIA-CEO Jeff Farrah erklärte:
„Wir freuen uns darauf, mit Minister Duffy und seinem Team zusammenzuarbeiten, um eine intelligente, zukunftsweisende Politik umzusetzen, die unsere Straßen sicherer macht, die Mobilität erweitert, die Lieferketten stärkt und das amerikanische Wirtschaftswachstum für kommende Generationen ankurbelt.“
Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Trump-Regierung uns in eine „schöne neue Welt“ der Technokratie führt – in der immer weniger der von uns genutzten Werkzeuge unter unserer eigenen Kontrolle stehen. Die KI wird alles steuern. Genau darum geht es bei Projekt Stargate.
Projekt Stargate wurde vom Weißen Haus am ersten Tag der zweiten Amtszeit in Zusammenarbeit mit den Erztechnokraten Larry Ellison (Oracle) und Sam Altman (OpenAI) ins Leben gerufen. Auch Elon Musk und Peter Thiel – beide bedeutende Technokraten – haben enormen Einfluss auf das Weiße Haus.
Ellison, Altman, Musk und Thiel haben eines gemeinsam: Sie sind Technokraten mit dem Ziel, den Menschen in fast allen Funktionen durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Die wenigen, die in Schlüsselfunktionen verbleiben, sollen „Supermenschen“ sein – erweitert durch invasive Technologie.
Mit anderen Worten: Teil einer neuen, überlegenen Ethnie von Transhumanen.
Deshalb spricht man von der „Menschheit 2.0“. Es geht nicht nur um das „Internet der Dinge“, wie autonome Fahrzeuge – es geht um das „Internet der Körper“.
Ich bezweifle, dass Präsident Trump all das wirklich versteht. Aber er spielt mit dem Feuer, indem er sich an Transhumanisten und Technokraten wie Musk, Ellison, Altman und Thiel hängt.
Für Trump geht es nur darum, „mit China mitzuhalten“.
China als Hauptkonkurrent – ein bekanntes Narrativ, das die Technokraten selbst gern ins Spiel bringen. Denn sie wissen: Es funktioniert.
„Wenn wir das nicht tun, wird China uns überholen.“
Doch Vorsicht: Dieses Argument ist ein gefährlicher Trugschluss.
Laut NTD.com sagte John Bozzella, Präsident und CEO der Alliance for Automotive Innovation, der neue Rahmen stelle sicher, dass die USA ihre Führungsrolle bei AVs nicht an China oder andere Länder verlieren.
AV-Führung an China verlieren? Na und?
Wenn Chinesen gezwungen werden, in autonomen Fahrzeugen zu sitzen – einer neuen Form öffentlicher Verkehrsmittel, die nicht länger vom Fahrer selbst kontrolliert werden –
warum sollte das bedeuten, dass auch Amerika diesen Weg einschlagen muss?
Der gesamte Vorstoß, KI jede Facette unseres Lebens kontrollieren zu lassen, wird unter dem Deckmantel „wir dürfen nicht zurückfallen“ durchgesetzt. Und das mit wachsendem Tempo.
Aber hier liegt der entscheidende Punkt:
China ist eine autoritäre Gesellschaft – und dort fügt sich Überwachungstechnologie nahtlos ins System.
Amerika hingegen soll eine freie Gesellschaft sein.
Und doch drängen unsere eigenen politischen Eliten uns auf denselben gefährlichen Pfad wie China.
Das allein sollte Alarm auslösen.
Denn selbst wenn die derzeitige Regierung diese Technologien nur als neutrale Werkzeuge begreift – man kann sicher sein, dass eine künftige Regierung keine Sekunde zögern wird, sie zu missbrauchen.