Die unbeabsichtigten Folgen des israelischen Angriffs auf Palästina
Paul Craig Roberts
Der zionistischen Propaganda zufolge ist die Hamas eine Ansammlung böser Bestien. Wie lässt sich diese Propaganda mit dem ausgezeichneten Zustand israelischer Frauen und Kinder vereinbaren, die von der Hamas befreit wurden?
Trotz der israelischen Verwüstung des Gazastreifens und der Ermordung palästinensischer Frauen und Kinder hat die Hamas eine Art Sieg errungen. Netanyahus bösartiger Angriff auf die Zivilbevölkerung hat die dunkle Seite des zionistischen Apartheidstaates enthüllt. Israels Apologeten können nicht länger behaupten, dass “Israel nichts falsch machen kann”.
Seit Jahrzehnten verdrängt Israel langsam aber sicher die Palästinenser aus Palästina. Die Welt hat das toleriert, zum Teil, weil die zionistische Gewalt zeitlich und im Ausmaß begrenzt war und die unmögliche Situation mit dem Gerede von der “Zwei-Staaten-Lösung” übertüncht wurde. Doch diesmal ist die Gewalt grenzenlos und hat das erklärte Ziel, Palästina von Palästinensern zu säubern und die Bewohner des Gazastreifens in Zeltstädte in der ägyptischen Wüste Sinai zu treiben. Es handelt sich nicht um die Räumung eines bestimmten Dorfes im Westjordanland oder um eine begrenzte Invasion des Gazastreifens. Diesmal hat es die Welt mit einer erklärten zionistischen Agenda des Völkermords zu tun.
Das ist ein Problem für westliche Regierungen, die vorgeben, Menschenrechte zu unterstützen und Kriegsverbrechen zu verurteilen. Es ist auch ein Problem für die amerikanischen Evangelikalen, die als “christliche Zionisten” bekannt sind. Völkermord ist mit den Lehren Jesu nicht vereinbar. Die Evangelikalen werden sich zwischen der Anbetung Israels und der Anbetung Jesu entscheiden müssen.
Eine Folge von Washingtons Kriegen für Israel im Nahen Osten ist, dass die westlichen Länder jetzt die Heimat von Millionen muslimischer Flüchtlinge sind, die sich über die Unterstützung des Westens für den palästinensischen Völkermord empören. Dadurch entsteht in den westlichen Ländern eine Gegenmacht auf der Straße zur zionistischen Lobby, die sich auf die Kontrolle der Regierungen konzentriert. Die westlichen Regierungen sind nun mit einem neuen Element der Instabilität konfrontiert, und das Ergebnis könnte eine weniger einseitige Haltung gegenüber dem zionistischen Israel sein.
Nicht ganz Israel ist zionistisch. Netanyahu wird von einer Minderheit unterstützt. Das Ergebnis könnte für Israel anders ausfallen, als Netanyahu und seine neokonservativen Verbündeten in den USA es sich wünschen.
