Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

data codes through eyeglasses
pexels.com

Unheimliche Denkfabrik plant den Krieg gegen Russland

Im November letzten Jahres sorgte eine Veröffentlichung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) für einige Aufregung [1.] In ihr wurde gefordert, dass Deutschland in den nächsten sechs bis zehn Jahren massiv aufrüsten solle, um auf einen möglichen Krieg der NATO mit Russland vorbereitet zu sein. Die einleuchtende Logik lautete, dass eine schnelle Aufrüstung der NATO, deren mächtigstes Mitglied USA allein jedes Jahr zehnmal so viel für sein Militär ausgibt wie Russland [2], die Kriegswahrscheinlichkeit verringere.
Dem Reich der Finsternis ist schließlich alles zuzutrauen, weshalb eine weitere Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft leider unumgänglich ist.

Von Konstantin Schink

Doch wer ist diese Denkfabrik, die solche Prognosen abgibt und sich anmaßt solche Forderungen stellen zu können?
Der Name liefert schon einen ersten Hinweis: International firmiert die DGAP unter dem Namen German Council on Foreign Relations, was auf einen ihrer Geburtshelfer, das US-amerikanische Council on Foreign Relations verweist. Zum Zeitpunkt der Gründung der DGAP im Jahr 1955 war dieses der mächtigste Thinktank in Washington. Zwischen 1945 und 1972 kamen laut einer Studie von Laurence H. Shoup und William Minter mehr als die Hälfte von 502 untersuchten hohen Mitgliedern der US-Regierung vom Council.

Sein britisches Pendant Catham House, welches auch an der Gründung der DGAP beteiligt war, ist nicht viel weniger gut vernetzt. Um es kurz zu machen kann man sagen, dass es die Aufgabe aller dieser drei Denkfabriken ist, die westliche Hegemonie über große Teile der Welt möglichst lange aufrechtzuerhalten. Folgerichtigerweise gehört die DGAP auch zum Transatlantic Policy Network, welches zahlreiche transatlantische Denkfabriken beinhaltet.