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„Viele stehen nicht mehr hinter den Maßnahmen und lassen sich nur impfen, um wieder in den Urlaub zu fahren.“

Interview mit OP-Schwester Judith Gröschner* (*der Name wurde von der Redaktion geändert). Frau Gröschner arbeitet seit rund dreißig Jahren in einem der größten Krankenhäuser Deutschlands


Camilla Hildebrandt: Auf der Informationsseite des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)  ist zu lesen:
„Die Impfung erfolgt freiwillig, es wird in Deutschland keine Impfpflicht gegen COVID-19 geben. Nach aktuellem Stand kann ein Arbeitgeber keine Impfung verlangen. Unabhängig davon ist eine Impfung jedoch sehr ratsam, um sich selbst und die Gemeinschaft bestmöglich zu schützen.“(Stand: 12.04.2021).
Frau Gröschner, wie ist die Bereitschaft in Ihrem Haus, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen?

„In der ersten Zeit, als es mit den Impfungen losging[1], war unter den Kollegen etwa die Hälfte dafür. Dann wurde vor allem durch die Ärzte sehr viel Druck gemacht, die Chefs wollten, dass ihre Oberärzte ganz schnell den Impfstoff bekommen. Da gab es sehr viel Druck. Daraufhin haben sich sehr viele mit dem BioNTech Pfizer-Impfstoff impfen lassen. Ab ungefähr Anfang März 2021 hieß es dann: Es gibt nur nochAstraZeneca. Da gab es schon die Ersten, die angefangen haben zu zweifeln.“

Camilla Hildebrandt: Warum haben die Kollegen begonnen zu zweifeln?

„Weil bereits bekannt war, dass Nebenwirkungen durch diese Impfung auftreten können. Wie gesagt, viele haben die erste Impfdosis ja bekommen und waren auch sehr guter Stimmung. Es wurde sich dann morgens früh darüber unterhalten, wer welche Nebenwirkungen hatte: „Na wie waren denn Deine? – Ach, ich habe diese Tablette genommen. – Ich hatte heute Nacht