David Icke wurde aus den Niederlanden und dem gesamten Schengen-Raum verbannt, weil er kontroverse Meinungen äußerte, die von der niederländischen Regierung als inakzeptabel angesehen wurden. „Willkommen im neuen Europa, auf dem Weg zur neuen Weltordnung!“, kommentierte er die Situation und löste damit eine Debatte über Meinungsfreiheit und staatliche Eingriffe aus.
— potkaars 🕯️ (@potkaars) December 24, 2024
Am Dienstag beschäftigte diese Frage erneut ein niederländisches Gericht. Der britische Autor David Icke kämpft seit über zwei Jahren gegen ein faktisches Einreiseverbot, das ihm den Zutritt zu den Niederlanden und anderen Schengen-Ländern verwehrt. Sein Fall wirft die grundlegende Frage auf: Kann eine Regierung jemanden allein wegen seiner Ideen auf unbestimmte Zeit aus dem Schengen-Raum ausschließen?
Rechtlich betrachtet scheint die Antwort klar zu sein: Ohne eine strafrechtliche Verurteilung oder den konkreten Verdacht, dass eine Person eine schwere Straftat begehen könnte, gibt es keine Grundlage für ein solches Verbot. Dies lässt sich fast wörtlich in
der Verteidigungserklärung des Staatsanwalts nachlesen. Dennoch argumentiert der niederländische Minister, dass er die Befugnis haben sollte, Icke den Zugang zu verwehren, auch wenn er nicht unter diese Voraussetzungen fällt. „Der Minister meint offenbar, er könne tun und lassen, was er will“, kritisierte Ickes Rechtsanwalt Jacob van der Veer. Dies gehe auch aus dem Plädoyer des Staatsanwalts hervor, der den Richter aufforderte, eine Interessenabwägung vorzunehmen und dabei die staatlichen Interessen stets an erste Stelle zu setzen.
Ickes Antrag auf einstweilige Verfügung wurde jedoch erneut abgelehnt. Laut Van der Veer habe der Richter den Interessen des Ministers Vorrang vor dem klaren Wortlaut des Gesetzes eingeräumt. „David Icke ist wegen seiner Meinung verboten! Punkt!“, erklärte Mordecai Krispijn, ein Unterstützer Ickes. Er zitierte Aussagen der niederländischen Einwanderungsbehörde IND, die bestätigt habe: „Solange David seine Meinung nicht ändert, wird er weder in die Niederlande noch in eines der anderen 26 Schengen-Länder einreisen.“
Für Kritiker wie Krispijn ist dies ein gefährliches Signal. „Deine Meinung ist genug, um dich zu bestrafen. Wann ist Ihre Meinung fällig?“, fragte er provokativ und warf damit die Frage auf, wie weit Meinungsfreiheit in Europa tatsächlich noch geht. Der Fall Icke bleibt ein Symbol für die Spannungen zwischen staatlichen Interessen und individuellen Rechten in einer Zeit, in der kontroverse Ansichten zunehmend unter Druck geraten.