Während der Westen noch von „grüner Transformation“ und Windrädern träumt, geht China einen anderen Weg – radikal, leise, visionär. Unter dem Codenamen Xinghuo, was so viel wie „Funke“ bedeutet, verfolgt das Land ein energiepolitisches Projekt, das – wenn es gelingt – den größten Technologiesprung der Menschheit seit der Erfindung der Elektrizität bedeuten könnte.
This is big, and insanely ambitious: China now plans to have an operational fusion-fission nuclear power plant by 2030, in less than 5 years 👀
— Arnaud Bertrand (@RnaudBertrand) March 28, 2025
What's more, the "Q value" (simply put: how much energy you get out compared to what you put in) that the project aims for is more than… pic.twitter.com/2lulf8XzkP
Was ist geplant?
China will bis 2030, also in weniger als fünf Jahren, ein funktionsfähiges Fusions-Spaltungskraftwerk bauen. Dabei soll nicht nur experimentiert, sondern tatsächlich Energie ins Netz eingespeist werden. Das wäre ein historischer Meilenstein – denn bisher existieren weltweit nur Forschungsreaktoren. Kein einziges Land speist bis heute auch nur eine Kilowattstunde Fusionsenergie ins Stromnetz ein.
Das Ziel von Xinghuo ist dabei atemberaubend ehrgeizig: Ein sogenannter Q-Wert von über 30 – also 30-mal mehr Energieausbeute als Energieeinsatz. Zum Vergleich: Der internationale Forschungsreaktor ITER in Frankreich strebt Q >10 an – irgendwann in den 2030ern. Die USA schafften 2022 erstmals einen Q-Wert von 1,5 – in einem einzelnen Experiment, nicht in einem stabilen Kraftwerk.
Mit anderen Worten: China wäre 10 bis 20 Jahre voraus.
Der Trick: Fusion & Spaltung vereint
Was macht Xinghuo anders? Statt auf reine Kernfusion zu setzen – ein Prozess, der extrem hohe Temperaturen, Magnetfelder und Stabilität erfordert – kombiniert China zwei Technologien: Kernfusion und Kernspaltung.
Die Fusion erzeugt Neutronen – die dann auf Uran- oder Thoriumschichten treffen und dort klassische Spaltungsreaktionen auslösen. Das Ganze wirkt wie ein Energie-Multiplikator: Aus einem Funken entsteht ein Flächenbrand. Oder wie Mao es einst formulierte: „Ein Funke kann ein Steppenfeuer entfachen.“
So funktioniert auch der Name „Xinghuo“ auf mehreren Ebenen – technisch wie ideologisch.
Technologieoffensive im Eiltempo
Dazu kommen Hinweise, dass China beim Design des Reaktors auf ein Z-Pinch-System setzt – eine Alternative zum bekannten Tokamak. Dabei wird Plasma durch starke Magnetfelder extrem schnell zusammengedrückt, was Fusion vereinfacht.
Bereits jetzt hält China mit seinem EAST-Reaktor den Weltrekord in Plasmaeinschluss: über 1.000 Sekunden ununterbrochene Plasmahaltung – etwas, woran westliche Projekte jahrelang scheiterten.
Das zeigt: Die Voraussetzungen sind da. Die Technologie ist im Land. Die Finanzierung gesichert. Die Führung will es.
Was steht auf dem Spiel?
Wenn Xinghuo gelingt, ändert sich alles.
Nicht nur für China, sondern für die ganze Welt.
- Energie wird nahezu unbegrenzt und CO₂-frei.
- Der geopolitische Druck auf Öl, Gas und Kohle sinkt dramatisch.
- Industrie, Transport, Produktion könnten revolutioniert werden.
- Chinas technologische Führerschaft wäre unbestreitbar.
Und während Europa sich in ideologischen Energiedebatten verliert und die USA Milliarden in Waffensysteme stecken, könnte Peking den entscheidenden Funken zünden – den Beginn eines neuen Energiezeitalters.
Fazit: Der Westen sollte aufwachen
China denkt nicht in Legislaturperioden, sondern in Zyklen der Zivilisation.
Das Xinghuo-Projekt ist kein Symbol – es ist ein Zeichen der Zeitenwende.
Und wenn 2030 in Jiangxi tatsächlich ein Reaktor steht, der den Sternen ihre Energie entreißt, wird sich zeigen, wer in der Geschichte das Morgen gestaltet hat – und wer im Gestern stehen blieb.