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Chomsky: “Viel Schlimmeres” droht angesichts Ukraine-Eskalation

Ziel ist weiter, Russland zu schwächen. Ein Wahnsinns-Kurs, sagt Noam Chomsky. Warum liberale Intellektuelle die offizielle Politik stützen, egal, was daraus folgt. (Interview Teil 1)

Der Krieg in der Ukraine läuft seit einem Jahr, und ein Ende der Kämpfe, des Leids und der Zerstörung ist nicht in Sicht. Tatsächlich könnte die nächste Phase des Krieges zu einem Blutbad werden und Jahre dauern, da sich die USA und Deutschland bereit erklärt haben, die Ukraine mit Kampfpanzern zu versorgen, und Wolodymyr Selenskyj den Westen nun auffordert, Langstreckenraketen und Kampfjets zu schicken.

Es wird immer offensichtlicher, dass es sich hier um einen Krieg zwischen den USA und der Nato auf der einen Seite und Russland auf der anderen handelt, argumentiert Noam Chomsky im folgenden Interview, in dem er die Idee entschieden zurückweist, dass es angesichts des russischen Einmarsches in der Ukraine keine Verhandlungslösung für den Konflikt geben könne.

Das Interview mit Noam Chomsky führt der Politikwissenschaftler C.J. Polychroniou. Es erscheint in Kooperation mit dem US-Magazin Truthout, wo Sie die englische Version finden.

Der Krieg in der Ukraine ist nun ein Jahr alt, und es ist nicht nur kein Ende der Kämpfe in Sicht, sondern der Strom an Waffen aus den USA und Deutschland in die Ukraine nimmt zu. Man fragt sich, was als Nächstes auf der Agenda der Nato und der USA steht. Das ukrainische Militär zu einem Vergeltungsschlag auf Moskau und andere russische Städte ermuntern? Wie beurteilen Sie die jüngsten Entwicklungen im russisch-ukrainischen Konflikt?

Noam Chomsky: Wir sollten mit der Frage beginnen, was nicht auf der Agenda der Nato und