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“COVID-Impfung und MEWDS: Ein tieferer Einblick in eine seltene Augenkomplikation.”

Die vorliegende Studie dokumentiert den ersten Fall von Multiple Evanescent White Dot Syndrome (MEWDS) im Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung und einer darauf folgenden Infektion.

In der im Journal of Ophthalmic Inflammation and Infection publizierten Untersuchung wird über eine 28-jährige Frau berichtet, die nur zwei Tage nach Erhalt der zweiten Dosis des Pfizer-COVID-19-Impfstoffs dunkle blinde Flecken und Phantomlichtblitze im rechten Auge sowie eine Abnahme ihrer Sehschärfe von 20-20 auf 20-50 feststellte. Detaillierte Untersuchungen offenbarten zerrissenes Augengewebe, Anschwellen des Sehnervs und mehrere blassfarbene Läsionen, die über den Augapfel verteilt waren. Erfreulicherweise erholte sich die Frau innerhalb von drei Monaten selbstständig, und ihre Sehfähigkeit sowie die anderen Symptome verschwanden.

Allerdings trat ein Jahr später am linken Auge ein ähnlicher Zustand auf, diesmal sieben Tage nach einem positiven COVID-19-Test. Auch in diesem Fall erholte sie sich ohne Intervention innerhalb von neun Monaten.

Die von Forschern aus Neuseeland durchgeführte Studie identifizierte zusätzlich “15 gemeldete Fälle von MEWDS nach einer COVID-19-Impfung und mindestens drei nach einer COVID-19-Infektion”. Doch der besagte Fall ist der erste, bei dem MEWDS sowohl nach einer Impfung als auch nach einer Infektion bei derselben Person auftrat.

Es wurde festgestellt, dass MEWDS auch im Kontext anderer Impfungen, wie Hepatitis A und B, HPV, Grippe, MMR, Windpocken, Tollwut, Gelbfieber und jetzt COVID-19, aufgetreten ist.

MEWDS ist eine entzündliche Augenkrankheit der äußeren Netzhaut, die als Autoimmunreaktion verstanden wird. Sie betrifft überwiegend junge, kurzsichtige Frauen zwischen 28 und 65 Jahren. Die charakteristischen weißen Flecken auf der Netzhaut sind in der Regel temporär, daher der Begriff “evanescent” (flüchtig), und Rezidive sind selten.

Die äußere Netzhaut funktioniert ähnlich wie die Kameralinse des Auges. Sie spielt eine zentrale Rolle im Prozess des Sehens, indem sie Licht einfängt und an die innere Netzhaut weiterleitet. MEWDS kann daher das Sehvermögen beeinträchtigen.

Tests können zeigen, dass Betroffene Probleme mit dem peripheren, zentralen oder seitlichen Sehen haben. Bei der Anwendung eines speziellen Farbstoffs könnten die Augen zunächst normal erscheinen, später jedoch ein ringförmiges Muster erhöhter Helligkeit um die weißen Flecken aufweisen. Ein anderer Test, der ERG, kann Änderungen in der elektrischen Aktivität des Auges anzeigen, die auf eine Entzündung der Photorezeptoren hindeuten. Menschen mit MEWDS erholen sich in der Regel, aber ein Bereich des Auges, bekannt als foveales RPE, kann weiterhin eine körnige Erscheinung aufweisen.