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Der Fall gegen Reiner Füllmich nimmt immer bizarrere Formen an

Der Anwalt Reiner Füllmich befindet sich weiterhin im Gefängnis. Unterdessen nimmt sein Fall immer bizarrere Formen an. Die deutsche Anwältin Dagmar Schön, die ihn zu Beginn seines Prozesses vertrat, bezeichnete die Entführung Füllmichs als ein „juristisch-diplomatisches Tiefpunkt“, der „dringend Aufmerksamkeit internationaler Topanwälte verdient“.

Dr. Christof Miseré, einer von Füllmichs Anwälten, hat ein Dossier in die Hände bekommen, aus dem hervorgeht, dass die Geheimdienste 2021 den Auftrag gaben, einen Anlass zu finden oder zu schaffen, um ein Strafverfahren gegen ihn einzuleiten, um ihn politisch endgültig auszuschalten.

Füllmich sollte am 9. Oktober 2022 im Namen der neuen politischen Partei Die Basis an den Wahlen teilnehmen. Seit das Dossier, das Miseré besitzt, öffentlich geworden ist, wurde ein zweiter Staatsanwalt in den Fall eingebunden.

Miseré berichtete, dass auch er bedroht wurde. So erhielt er Fotos seiner Tochter. Zudem erfuhr er, dass der Vorsitzende Richter „Besuch von zwei Personen“ erhalten habe, wie die Journalistin Djamila le Pair, die die Sitzungen besucht, berichtet.

Während der Sitzung am 10. Juli enthüllte Miseré, dass er nun auch Beweise dafür hat, dass die Geheimdienste seit 2018 ein Dossier über ihn führen. Nur Füllmich wird darin namentlich als Mandant genannt.

Am neunzehnten Verhandlungstag beantragte er, das Gericht solle ihn freilassen. Wenn dieses Verfahren dazu gedacht ist, ihn zum Schweigen zu bringen, wirke es kontraproduktiv, so Füllmich. Es mache ihn nur entschlossener, weiterhin seine Stimme zu erheben.

Er erklärte zudem, dass die Gefängniswärter inzwischen „Prikspijt“ (Reue über Impfungen) haben. Die nächste Verhandlung ist für kommenden Freitag angesetzt.