David Sacks
Ein Land kann die Demokratie nicht verteidigen, indem es sie zerstört. Ebenso wenig kann es Einmischung bekämpfen, indem es selbst zum Hauptsaboteur wird. Das sind keine Paradoxa – das ist die politische Realität im Rumänien des Jahres 2025 nach den Wahlen, wo der Wille des Volkes durch ein Bündnis aus Technokraten, ausländischem Geheimdienstdruck und gerichtlichen Verfügungen niedergetrampelt wurde. Das ist keine Demokratie, sondern eine Simulation davon – ein Schauspiel mit kontrollierten Ergebnissen.
Die Fakten
Am 24. November 2024 wählten die rumänischen Bürger Călin Georgescu, einen konservativen und unabhängigen Nationalisten, mit 23 % Vorsprung in der ersten Runde zum Favoriten für das Präsidentenamt. In jeder funktionierenden Republik wäre das ein klares Mandat für die Stichwahl gewesen. Doch das Verfassungsgericht annullierte das Ergebnis nur zwei Wochen später – unter massivem Druck der EU – unter dem Vorwand einer angeblichen „russischen Einmischung“, für die es nie überzeugende Beweise gab.
Diese Annullierung war keine juristische Formalie, sondern ein politischer Kopfschuss. Georgescu, der Kandidat des Volkes, wurde anschließend von der Wiederwahl ausgeschlossen – wegen plötzlich eingeleiteter Strafverfahren. Die Vorwürfe: „Anstiftung zu Handlungen gegen die verfassungsmäßige Ordnung“ – ein grotesker Vorwand, wie ihn autoritäre Regime gern benutzen.
Inzwischen ist es in Teilen Europas strafbar, die EU zu kritisieren, supranationale Macht in Frage zu stellen oder für nationale Souveränität einzutreten. Was bleibt von der Meinungsfreiheit?
Simions Aufstieg und der „Wahlsieg“ von Brüssel
George Simion, Vorsitzender der AUR (Allianz für die Vereinigung der Rumänen), wurde als Ersatzkandidat aufgestellt – seine Kandidatur wurde sowohl vom Zentralen Wahlamt als auch vom Verfassungsgericht bestätigt. Er trat offen auf und erreichte in der ersten Runde der Neuwahlen am 4. Mai 2025 fast 41 %. Sein Gegner, der EU-Favorit Nicușor Dan – ein Technokrat, ein Mann der offenen Grenzen und des Brüsseler Zentralismus – kam nur auf 21 %.
Simion lag in den Umfragen vor der Stichwahl zweistellig vorn. Die Energie auf der Straße, die Menschenmengen, der Momentum – alles sprach für ihn. Dann kam die „Überraschung“: Laut den Behörden gewann Dan mit 54 % zu 46 %. Von einem 20-Punkte-Rückstand zu einem 8-Punkte-Sieg – mit fast identischen Prozentzahlen in jedem Wahlkreis.
Statistisch gesehen ein Wunder – oder ein Warnsignal. Ist es plausibel, dass eine so gespaltene Nation wie Rumänien ein solch einheitliches Wahlergebnis liefert?
Manipuliertes Informationsökosystem
In den Wochen vor der Wahl übte die EU Druck auf private Plattformen aus, um kritische Stimmen gegen Dan und die EU zum Schweigen zu bringen. Die brisanteste Enthüllung kam von Pavel Durov, CEO von Telegram: Der französische Geheimdienst habe ihn aufgefordert, konservative rumänische Kanäle vor den Wahlen zu unterdrücken. Durov lehnte ab – doch andere Plattformen dürften diesem Druck nachgegeben haben.
Die zentrale Frage ist nun: Kann man ein Land noch als Demokratie bezeichnen, wenn der Volkswille annulliert wird, der Spitzenkandidat kriminalisiert, die Meinungsäußerung unterdrückt und Wahlen von ausländischen Kräften überwacht und beeinflusst werden?
Die EU inszeniert sich als Verteidigerin der liberalen Demokratie – doch ihr Handeln erinnert zunehmend an das, was sie vorgibt zu bekämpfen: Die Kriminalisierung von Dissens, das „Korrigieren“ von Wahlergebnissen, die Zensur per Plattformdruck – das ist nicht Recht, sondern Verwaltung. Nicht Freiheit, sondern Überwachung.
Ein Symptom eines größeren Problems
Dies ist keine rein rumänische Krise, sondern ein Exempel für die größere Krankheit westlicher Demokratien: Die Entkernung demokratischer Prozesse durch globalistische Eliten, die mit nationaler Selbstbestimmung nichts anfangen können. Wenn Wahlergebnisse nicht den Erwartungen von Brüssel oder Berlin entsprechen, werden sie „korrigiert“. Das ist Regierung durch Korrektur – nicht durch Konsens.
Einige werden argumentieren, die Annullierung sei notwendig gewesen, um äußere Einmischung zu verhindern. Aber was ist invasiver – ein paar Bots oder ein Gericht, das Wahlen kassiert? Was ist antidemokratischer – Online-Desinformation oder ein Kandidatenverbot?
Fazit: In der Rettung zerstört
In dem Versuch, Einmischung zu verhindern, ist die EU selbst zur einmischenden Macht geworden. In dem Versuch, die Demokratie zu retten, hat sie sie zerstört.
Man muss Georgescu oder Simion nicht zustimmen, um das größere Problem zu erkennen: Demokratie bedeutet nicht, das „richtige“ Ergebnis zu bekommen. Es bedeutet, dass das Volk frei wählen darf – ohne Zensur, ohne Repression, ohne ausländische Einflussnahme.
Wahlen sollten nicht von Menschen in Roben auf Anweisung von Menschen in Anzügen aufgehoben werden. Die Stimme des rumänischen Volkes war im November und im Mai klar – nur durch juristische und mediale Manipulation konnte sie erstickt werden.
Die Lektion ist klar: Demokratie muss auch gegen ihre selbsternannten Retter verteidigt werden. Wenn Gerichte Wahlen aufheben, wenn Geheimdienste Medien steuern, wenn ausländische Kräfte über nationale Ergebnisse bestimmen – dann ist der Begriff „Demokratie“ nur noch eine Phrase.
Das rumänische Volk verdient mehr: Wahrheit, echte Wahlen, ein System, in dem Worte keine Straftaten sind und Patriotismus kein Vergehen. Wenn es diese Republik zurückgewinnen will, muss es sich erinnern – denn eine durch Inszenierung ersetzte Demokratie kehrt nicht von allein zurück.