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Die B61-12 Atombombe mit vierfach variabler Sprengkraft ist einsatzbereit und bald nicht nur in Italien verfügbar

Die neue US-Atombombe B61-12 ist einsatzbereit und soll vermutlich ab Oktober 2021 in die Serienproduktion gehen.

Die Sandia National Laboratories (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sandia_National_Labo-ratories und https://www.sandia.gov/about/ ) haben am 23. November 2020 ein Video veröffentlicht, in dem ein US-Kampfjet des Typs F-35A (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Lock-heed _Martin_F-35 ) zu sehen ist, der mit Überschallgeschwindigkeit in 3000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel fliegt und eine Atombombe des Typs B61-12 (mit einem konven-tionellen Sprengkopf) abwirft. Die Bombe wird nach dem Abwurf durch die Zündung ihres am Heck befindlichen Triebwerks in Rotation versetzt und gleitet, über einen Satelliten ge-steuert, 42 Sekunden später ins Ziel. Der Test fand am 25. August 2020 auf dem Bom-benabwurfplatz Tonopah in der Mojawe-Wüste in Nevada (s. https://de.wikipedia.org/ wiki/Tonopah_Test_Range ) statt. (Dieses Video ist aufzurufen unter https://www.you-tube.com/watch?v=cBeDSbafgQA&feature=emb_logo ).

In einer offiziellen Erklärung wurde bestätigt, dass der Test erfolgreich war: Ein mit Überschallgeschwindigkeit fliegender Tarnkappen-Kampfjet mit einer Atombombe an Bord könnte die feindliche Luftabwehr austricksen.

Die B61-12 hat einen Atomsprengkopf mit vierfach variabler Sprengkraft, die vor dem Start dem zu zerstörenden Ziel angepasst wird. Sie kann tief in den Boden eindringen und erst dort explodieren, also verbunkerte Gefechtsstände und Befehlszentralen zerstören. Das Programm des Pentagons sieht den Bau von rund 500 Atombomben des Typs B61-12 für etwa 10 Milliarden Dollar vor. Eine einzelne Bombe wird etwa doppelt so viel kosten wie eine ganz aus Gold bestehende kosten würde.

Offiziell wurde bekannt gegeben, dass die Produktion der neuen Atombombe im Haus-haltsjahr 2022 – also vermutlich schon ab 1. Oktober 2021 – beginnen wird. Es ist nicht bekannt, ob die B61-Bomben, die derzeit (im Rahmen der atomaren Teilhabe) unter US-Aufsicht in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Italien eingelagert sind

(s. dazu auch http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP16014_061014.pdf , http://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_09/LP26609_301109.pdf , https://www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_08/LP09508 _030708.pdf und http://www.luftpost-kl.de/luftpost-ar-chiv/LP_07/LP22207_031107.pdf ), alle durch neue Atombomben das Typs B61-12-ersetzt werden sollen. Auf Satellitenfotos ist zu sehen, dass derzeit auf den Flugplätzen Aviano (weitere Infos dazu s. unter https://de.wikipedia.org/wiki/Aviano_Air_Basehttps:// de.wikipedia.org/wiki/Aviano_Air_Base ) und Ghedi Torre (s. https://de.wikipedia.org/ wiki/Milit%C3%A4rflugplatz_Ghedi ) in Italien Baumaßnahmen stattfinden – vermutlich zur Vorbereitung auf die Ankunft der neuen Atombomben für die F-35A der U.S. Air Force und der italienischen Luftwaffe. In der angespannten Situation würden (bei einem atomaren Überfall der USA und der NATO auf Russland) auch mit B61-12 beladene F-35A-Kampfjets (der U.S. Air Force und) der italienischen Luftwaffe von italienischem Territorium aus starten.

Weil sie Basen für nach Europa vorverlegte US-Atomwaffen zur Verfügung stellen, die vor allem gegen Russland gerichtet sind, befinden sich Italien (Belgien, die Niederlande und Deutschland) in einer sehr gefährlichen Lage. (Nicht nur) Italien wird dadurch noch abhängiger von wirtschaftlichen, politischen und strategischen Entscheidungen Washingtons, die gegen seine Interessen gerichtet sind und seine Souveränität einschränken.

Nach bestehenden Planungen will Italien seine Militärausgaben von gegenwärtig 26 Milliarden Euro auf 36 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen. Einschließlich Zinsen wird das Ministerium für Wirtschaftsentwicklung damit insgesamt über 60 Milliarden Euro aus dem EU-Fonds zur Wiederherstellung der Wirtschaftskraft für militärische Zwecke ausgeben. Italien wird also auch weiterhin gegen den Atomwaffensperrvertrag von 1975 (s. https:// de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffensperrvertrag ) verstoßen, der die Weitergabe von Atomwaffen und die direkte oder indirekte Kontrolle darüber generell verbietet.

Italien wird auch den neuen UN-Vertrag über die Abschaffung der Atomwaffen verletzen, der festlegt: „Jeder Staat, der Atomwaffen eines anderen Staates auf seinem Territorium duldet, muss die schnelle Entfernung dieser Waffen durchsetzen.“ Um das italienische Parlament, das dieses Problem ignoriert, aufzurütteln, hat die Abgeordnete Sara Cunial (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sara_Cunial ) von der Fünf-Sterne-Bewegung eine Kleine Anfrage an den italienischen Ministerpräsidenten und die Ministerien für Verteidigung und Auswärtige Angelegenheiten gerichtet.

Auf die in diesem Artikel angesprochenen Tatsachen Bezug nehmend, hat die Abgeordnete gefragt: „Wird die Regierung den Atomwaffensperrvertrag einhalten, den auch Italien 1975 ratifiziert hat? Wird die Regierung den UN-Vertrag über das Verbot der Atomwaffen (s. https://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffenverbotsvertrag ), der 2021 in Kraft tritt, unterzeichnen und ratifizieren? Wird die Regierung unter Berufung auf diese beiden Verträge die USA auffordern, ihre Atomwaffen sofort vom italienischen Territorium zu entfernen und auf die Stationierung der neuen Atombomben des Typs B61-12 zu verzichten?“ Während wir auf die Beantwortung dieser Kleinen Anfrage durch die italienische Regierung warten , fanden in den USA die letzten Bombentests statt, und die U.S. Air Force will diese Bomben natürlich auch in Italien (Belgien, den Niederlanden und Deutschland) stationieren.