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Die Geopolitik der Energie (1)

Der weltweite Verbrauch von Öl, Gas und Kohle wird trotz des Ausbaus der Erneuerbaren weiter ansteigen, wenn der Energiebedarf in Asien, Afrika sowie in Zentral- und Südamerika weiterhin so wächst wie in den letzten Jahren. Hohe Preise ermöglichen die Ausbeutung bisher nicht rentabler Vorkommen. Fracking hat zu neuen Lieferbeziehungen geführt. In zwei Beitragsteilen werden die weltweite Produktion und der Verbrauch von Energie, der Zusammenhang zwischen Ölpreis und Fracking, die Veränderungen der Lieferbeziehungen in den letzten 20 Jahren sowie die nachgewiesenen Reserven an Öl und Gas erläutert.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Energieverbrauch der Menschheit aufgrund der Bevölkerungszunahme und eines fast exponentiellen globalen Wirtschaftswachstums rapide angestiegen. Lag der durchschnittliche jährliche Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 1990 noch bei 64 Gigajoule, ist dieser bis zum Jahr 2019 auf 75 Gigajoule angewachsen. Gleichzeitig wuchs die Weltbevölkerung um fast 50 Prozent.