Das Corona-Ereignis hat die Bevölkerung auf umfangreiche, brutale Veränderungen vorbereitet — Ziel war es, den Widerstand gegen künftige Zumutungen kleinzuhalten.
Der Tod der Freiheit — so wird man vielleicht einmal rückblickend sagen — war ein angekündigter Tod. Die Coronajahre zeigten uns drastisch, was eine Machtclique mit der Bevölkerung machen kann, sofern eine gut funktionierende Presse dafür die geeigneten Narrative zur Verfügung stellt. Corona jedoch könnte noch gar nicht die eigentliche tragische Oper gewesen sein, sondern nur deren Ouvertüre. Ein Vorgeschmack. Eine Andeutung der Motive, die sich erst später, im eigentlichen Drama, voll entfalten werden. Warum aber sollten Machthaber ihre künftigen Opfer warnen? Ist dies nicht eher kontraproduktiv, weil sich rechtzeitig Widerstand formieren könnte? Tatsächlich reduzieren angekündigte Zumutungen aber den Schock und die Empörung, die entstehen, wenn sich negative Umwälzungen in ihrer ganzen Härte zeigen. Die Menschen sind — zumindest gedanklich — dann schon ein Stück weit an das zuvor Unvorstellbare gewöhnt. Und sie werden sich ducken, wie sie sich immer geduckt haben.
von Gerd Reuther, Renate Reuther
Opern beginnen bekanntlich mit einer Ouvertüre — oft noch vor geschlossenem Vorhang. Dieser jahrhundertelang eingespielten Routine liegt eine ausgeklügelte Dramaturgie zugrunde. Der Auftakt muss dabei gar nicht spektakulär sein oder der Melodienreigen besonders gefällig. Die Ouvertüre bereitet für das Publikum Erinnerungseffekte vor: Themen und Harmonien der bevorstehenden Szenen werden eingeführt. Der


