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Ehemaliger MI6-Mitarbeiter – Darum brauchen Sie einen Krieg

Alastair Crooke: „Die Eliten wissen, dass sie am Ende sind“ – Europas Mittelschicht verarmt, Krieg wird als Ausweg inszeniert

Der ehemalige britische Diplomat und Geheimdienstoffizier Alastair Crooke warnt in einem aktuellen Interview eindringlich vor der dramatischen Erosion der gesellschaftlichen Stabilität in Europa. Die politische und wirtschaftliche Ordnung des Westens sei am Zerfallen – und die Eliten wüssten es.

„Das System bricht zusammen“

Crooke beschreibt eine wachsende Panik in den oberen Etagen westlicher Machtstrukturen.

„Die Eliten befürchten, dass sie am Ende sind. Und man sieht, warum.“

Der Grund: Die einst stabile Mittelschicht Europas ist inzwischen tief in die Armut abgerutscht. Es handle sich nicht mehr um Randgruppen, sondern um eine Mehrheit von 60 bis 70 Prozent, die sich keinen Urlaub, kein Restaurantessen und kaum noch ein würdiges Leben leisten könne.

Arm durch Inflation – wütend durch Ignoranz

Während die Lebenshaltungskosten steigen und breite Teile der Bevölkerung resignieren, investieren Regierungen Milliarden in militärische Aufrüstung und geopolitische Projekte, statt soziale Not zu lindern.

„Die Zeitungen sind voll von Berichten: Kein Urlaub, kein Ausgehen – alles zu teuer.“

Diese Kluft zwischen staatlicher Agenda und Lebensrealität der Menschen führt laut Crooke zu Wut, Depression und zunehmender Entfremdung in der Bevölkerung.

Krieg als letzter Ausweg?

Für Crooke ist der gefährlichste Aspekt dieser Entwicklung der Reflex, Krieg als Ventil für die wachsende Unzufriedenheit zu benutzen:

„Sie sehen den einzigen Ausweg in einem alten Heilmittel: Krieg. Die Menschen sollen sich hinter der Flagge vereinen und gegen einen äußeren Feind marschieren.“

Dies sei kein Zeichen von Stärke, sondern ein Ausdruck von Verzweiflung, so Crooke. Eine politische Klasse ohne Antworten greife zu historisch bekannten Mitteln der Eskalation, um Kontrolle und Legitimität zu retten.


Wer ist Alastair Crooke?

Alastair Crooke ist ein ehemaliger Mitarbeiter des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 und war langjähriger Berater im Nahostkonflikt für die EU. Er ist Gründer der Denkfabrik Conflicts Forum und zählt zu den schärfsten Analysten der geopolitischen Umbrüche zwischen West und Ost.

Fazit

Crookes Warnung ist klar: Europa steht vor einem Wendepunkt. Die Bevölkerung verarmt, das Vertrauen bricht weg – und die politische Reaktion besteht zunehmend aus Repression, Rhetorik und Aufrüstung. Doch der Preis für diesen Kurs könnte hoch sein.

„Wir stecken in großen Schwierigkeiten“, so das nüchterne Schlusswort des Ex-Diplomaten.

Komplettes Interview in Englisch: