Schöne neue Welt am Beispiel „Netto
Andreas Popp
Denken wir einmal über die Folgen dieser Entwicklung nach:
Netto schmeißt durch die hochgelobte KI massenhaft Mitarbeiter raus, die dann kein Einkommen und damit keine Kaufkraft mehr haben.
Der Kunde kassiert sich am Ende seines Einkaufs selbst ab.
Im doppelten Sinne, denn die zukünftig arbeitslosen Ex-Netto-Mitarbeiter fallen nun als Konsumenten aus dem Markt und können sich z.B. einen profanen Restaurantbesuch nicht mehr leisten.
Angenommen, der Netto-Kunde ist ein kleiner Gastwirt, der sich finanziell gerade so über Wasser hält. Durch den Rückgang der Gäste muss er sein Restaurant aufgeben und auch die Köche und Kellner werden arbeitslos und fallen jetzt als Konsumenten auf dem Markt aus.
Durch diesen Prozess sind weitere Insolvenzen vorprogrammiert. Jeder kann sich hier viele Beispiele vorstellen.
Schnitt! Machen wir einen kleinen Zeitsprung.
Der Dominoeffekt lässt ein morphogenetisches Feld der Verzweiflung von Menschen erwarten, deren Selbstwertgefühl durch die „Nutzlosigkeit“ zusammenbricht.
Psychische Erkrankungen explodieren und die KI-gesteuerte Produktion von Roboterpsychiatern, die viele unproduktive Homo-Sapiens-Ärzte ersetzt haben, boomt aufgrund der steigenden Nachfrage.
Längst berichten Journalisten nicht mehr über diese sensationellen technischen Entwicklungen in der Medizin. Nein, das macht die KI, die auf Knopfdruck lange Pressetexte generiert. Auch der lebende Mensch spielt in den Redaktionen keine Rolle mehr. Fast alle wurden entlassen…
Irgendwann liegt die Arbeitslosigkeit bei über 90 Prozent. Dann gibt es die nutzlosen Esser, von denen man auf der Bühne des Weltwirtschaftsforums schon gerne spricht.
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass man oft nur noch von Arbeitnehmern spricht, statt von Arbeitern, die wirklich etwas leisten?
Wie oft hören wir in den Nachrichten von der sogenannten „Beschäftigungsquote“. Was bedeutet das eigentlich? Das erinnert mich an kleine Kinder, die beschäftigt werden wollen, damit sie nicht quengeln…
Es geht nicht darum, den technischen Fortschritt abzulehnen, ganz im Gegenteil. Aber es drängt sich der Verdacht auf, dass es hier um die Hybris einer kleinen selbst ernannten Elite geht, die sich über die anderen Menschen erheben und sie durch seelenlose Maschinen ersetzen will.
Die Nutzlosen will man dann offenbar in einer menschenähnlichen Massenhaltung … pardon, ich meine in Smart Cities „beschäftigen“. Das dunkle Spiel scheint also noch viel perfider zu sein, als dass man nur unser Kaufverhalten kontrollieren will, um ein Sozialpunktesystem zu installieren.
Wer diese „schöne neue Welt“ nicht will (ich gehöre dazu), sollte alle Kräfte mobilisieren und sich dieser luziferischen Entwicklung widersetzen.
Eine spannende Zeit liegt vor uns, in der sich die Spreu vom Weizen trennen wird. Jeder muss für sich entscheiden, wozu er gehören will.