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Erdogan, Orban, Donald Trump und das Demokratieverständnis der Transatlantiker

Von Peter Haisenko 

Die Art der Berichterstattung zur Präsidentschaftswahl in der Türkei hat mich stark erinnert an den Umgang mit Donald Trump vor seinem Wahlsieg. Glaubte man den Systemmedien, hätte Erdogan die Wahl genauso wenig gewinnen können, wie Trump. Auch bei der letzten Wahl in Ungarn war es nicht anders. Das ist aber nicht die einzige Gemeinsamkeit.

Es gab Zeiten, da war mir Erdogan wenig sympathisch. Im Lauf der Zeit musste ich aber erkennen, dass meine Abneigung auf der allgegenwärtigen negativen Berichterstattung beruhte. Mit dem Putschversuch gegen Erdogan begann ich genauer hinzusehen. Ich erkannte, dass da Kräfte von außerhalb der Türkei am Werk gewesen sein mussten. Die Erfahrung lehrt, dass es sich dabei vor allem um die USA handeln musste. Zu dieser Erkenntnis ist wohl auch Erdogan gelangt und das spiegelt sich wider in seiner Außenpolitik der letzten Jahre. Die kann ich nur als bedacht, neutral und vor allem an den Bedürfnissen der türkischen Bevölkerung orientiert bewerten. Das kann nicht falsch sein, aber man muss Erdogan trotzdem nicht mögen.