Unabhängige Analysen und Informationen zu Geopolitik, Wirtschaft, Gesundheit, Technologie

EU-Reisen ohne Personalausweises: Finnland eröffnet die erste digitale ID-Reiseroute der EU mit Großbritannien und Kroatien

EU-Reisen ohne Personalausweises: Finnland eröffnet die erste digitale ID-Reiseroute der EU mit Großbritannien und Kroatien

Passagiere, die von Helsinki nach Kroatien und in das Vereinigte Königreich fliegen, können jetzt einen digitalen Ausweis anstelle eines Personalausweises oder Reisepasses vorlegen.

Finnlands Pilotprojekt für digitale Reiseausweise begann am 28. August und ermöglicht es Passagieren von Finnair nach London, Edinburgh und Manchester, die Grenzkontrolle mit ihrem Handy zu passieren.

Auch Kroatien nimmt in diesem Herbst an dem Pilotprojekt an den Grenzkontrollstellen des internationalen Flughafens Zagreb teil.

Das Projekt ist auf die Grenzkontrolle am Flughafen Vantaa in Helsinki beschränkt. Die Passagiere müssen eine App herunterladen, sich mit ihrem Reisepass bei der Polizei anmelden und ein Selfie machen.

Digitale Ausweise waren für ein Pilotprojekt auf Flügen der KLM Royal Dutch Airlines zwischen den Niederlanden und Kanada vorgesehen, das ebenfalls von der EU-Kommission finanziert wird, die das neue Projekt mit 2,3 Millionen Euro (2,4 Millionen US-Dollar) unterstützt. Der Dienst, der diesem Pilotprojekt ähnelt, wurde erstmals 2018 diskutiert. Er sollte, ohne es zu wissen, kurz vor der Schließung von Covid für den weltweiten Reiseverkehr eingeführt werden. Dabei handelte es sich um einen Biometrie- und Blockchain-Dienst namens Known Traveler Digital ID, der sich auf den Verkehr zwischen den Niederlanden und Kanada bezog.

Die Europäische Kommission arbeitet auch an einem digitalen Schengen-Visum, bei dem die Erfassung biometrischer Daten für Erstantragsteller erforderlich sein wird.

Das finnische Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit dem Grenzschutz, Finnair, der finnischen Polizei und der finnischen Flughafengesellschaft Finavia. Weitere Partner sind die finnische Einwanderungsbehörde und die nationale Polizeibehörde, das kroatische Innenministerium und AKD, ein kroatisches ID-Unternehmen.

Während der Identity Week Europe im Juni stellte Mika Hansson, ein leitender Berater der finnischen Polizeibehörde, mehrere Arten von digitalen Reiseausweisen vor, darunter den sogenannten Typ 3, bei dem der Passagier kein physisches Dokument mehr mit sich führen muss.