Globale Initiative für Informationsintegrität zum Klimawandel: Schutz oder Kontrolle?
Der G20-Gipfel 2024 in Rio de Janeiro endete mit der Lancierung einer „Globalen Initiative zur Integrität von Informationen über den Klimawandel“, einer Zusammenarbeit der Vereinten Nationen, der UNESCO und der brasilianischen Regierung. Ziel ist es, Desinformation über Klimafragen zu bekämpfen und den Klimaschutz zu fördern. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Initiative vor allem jene Darstellungen schützt, die mit den offiziellen Positionen der UN übereinstimmen, während abweichende Meinungen zensiert werden.
Ziele der Initiative:
- Einrichtung eines globalen Fonds: Dieser soll Forschung und Maßnahmen zur Aufdeckung und Beseitigung von Desinformation finanzieren.
- Förderung der Integrität von Informationen: Klimafragen sollen auf der internationalen Agenda priorisiert und gemeinsame Strategien entwickelt werden.
- Stärkung öffentlicher Kampagnen: Unterstützung von Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Medien im Kampf gegen Desinformation.
Die Initiative baut auf früheren UN-Programmen wie dem Global Digital Compact und den Global Principles for Information Integrity auf. Sechs Länder, darunter Frankreich, Schweden und Großbritannien, haben sich der Initiative bereits angeschlossen.
Kritikpunkte und Konsequenzen:
1. Einschränkung der Meinungsfreiheit:.
Laut UN werden abweichende Berichte als Desinformation eingestuft, was zu Maßnahmen wie De-Ranking und Demonetarisierung auf Plattformen führen kann, die mit der UN zusammenarbeiten. Melissa Fleming, UN-Untergeneralsekretärin für globale Kommunikation, betonte:
„Wir haben ein Problem mit Informationsverschmutzung – sie überschwemmt unsere Feeds mit Verschwörungen und Lügen“.
2. Kontrolle durch „Verified for Climate“:.
Die Initiative nutzt die Infrastruktur von „Verified“, einem UN-Projekt, das ursprünglich zur Überprüfung von COVID-Narrativen ins Leben gerufen wurde. Nun soll es zur Durchsetzung von Klimanarrativen genutzt werden. „Wir beschleunigen unsere Klimakommunikation mit der Unterstützung von Partnern wie der Rockefeller Foundation, Fortescue und TikTok“, sagte Fleming.
3. Soziale Interaktionen manipulieren:
Die Initiative bietet Anleitungen, wie man Menschen von der UN-Position überzeugen kann, etwa durch emotionale Appelle oder die Verknüpfung von Klimafragen mit sozialen Themen wie Rassismus oder Armut. Ein Beispiel:
„Ich mache mir Sorgen um die Zukunft und frage mich, ob ich Kinder in eine unsichere Welt entlassen sollte“.
4. Zusammenarbeit mit Technologie-Unternehmen:.
Die UN hat sich mit Google zusammengetan, um sicherzustellen, dass UN-konforme Inhalte bei Suchanfragen zu Klimafragen ganz oben erscheinen. Fleming sagte:
„Wir haben die Wissenschaft und glauben, dass die Welt sie kennen sollte“.
UN Comms Director Melissa 'We Own The Science' Fleming says she became exhausted navigating through disinformation and hate:
— Tim Hinchliffe (@TimHinchliffe) September 22, 2024
"We were being attacked online.. Every single issue, every single SDG is impacted by disinformation or hate speech." https://t.co/ayUGPavjJ0 pic.twitter.com/1VqcLg4RGM
Gefahr der Einseitigkeit:
Während die Initiative vorgibt, die Integrität von Informationen zu fördern, sehen Kritiker eine Bedrohung der Meinungsvielfalt. Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten, die abweichende Meinungen vertreten, könnten an den Rand gedrängt werden. Statt eine offene Debatte zu fördern, könnte die Initiative zur Verfestigung eines einzigen Narrativs führen.
Die UN betont, dass die Initiative die Meinungsfreiheit schützt – aber nur für diejenigen, die mit dem offiziellen Narrativ übereinstimmen. Abweichende Meinungen könnten als Desinformation eingestuft und unterdrückt werden, was die Informationslandschaft weiter homogenisieren und kritische Stimmen zum Schweigen bringen würde.