Beunruhigende Daten zu COVID-19-Impfstoffen in belgischen Pflegeheimen
Eine neue Studie der Universität Gent, veröffentlicht in Vaccine, analysiert die Dauer der durch COVID-19-Impfungen induzierten Immunität in belgischen Pflegeheimen. Im Rahmen des SCOPE-Serosurveillance-Projekts wurden 3.008 Teilnehmer – 1.640 Pflegeheimbewohner (NHR) und 1.368 Pflegeheimmitarbeiter (NHS) – zwischen Februar und Dezember 2021 in 69 Einrichtungen beobachtet.
Ergebnisse der Studie:
- Pflegeheimbewohner hatten ein um 47 % höheres Risiko für Seroreversion (Verlust nachweisbarer Antikörper) als ihre gesünderen, jüngeren Kollegen.
- 61 % der nicht infizierten Bewohner zeigten nach 240 Tagen Seroreversion, während es bei zuvor Infizierten nur 10 % waren.
- Gesamtsterblichkeit der geimpften Bewohner über 10 Monate: 14 %, wobei nur 2 % auf COVID-19 zurückzuführen waren.
- Hohes Alter, Pflegebedürftigkeit, schwere Erkrankungen (Nieren-, Lungen-, Herzerkrankungen, Krebs) waren Hauptfaktoren für die Sterblichkeit – nicht die Impfung selbst.
Einschränkungen der Studie:
- Keine Vergleichsgruppe ungeimpfter Personen, daher keine Aussage zur Impfstoffwirkung auf die Sterblichkeit.
- Fokus ausschließlich auf Pflegeheime, eingeschränkte Verallgemeinerbarkeit.
- Seroreversion bedeutet nicht zwingend den vollständigen Verlust des Immunschutzes.
Fazit der Forscher:
- Gefährdete Gruppen benötigen gezielte Impfstrategien, z. B. priorisierte Auffrischungsimpfungen.
- Alternative antivirale Maßnahmen könnten für Hochrisikogruppen erwogen werden.
- Dauerhafte Überwachung und anpassungsfähige Gesundheitspolitik sind notwendig, um den Schutz der Verwundbarsten sicherzustellen.
📌 Referenz: Eline Meyers et al., „SARS-CoV-2-Seroreversion und Gesamtmortalität bei Pflegeheimbewohnern und -personal nach Erstimpfung in Belgien“, Vaccine, Volume 51, April 2025, 126865.